Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
Das Nachziehen der Artillerie, in erster Linie der Gebirgs- und Feld¬ 
artillerie, über den Sekowa-Grund hinüber war eingeleitet. 
Aufgabe der 119. Infanterie-Division war der Durchstoß 
östlich des Dorfes Sekowa und danach das Aufrollen der Front in der 
Richtung auf Gorlice. Dem rechten Flügel der Division gelang es trotz 
starker Verluste um Mittag an der Straße Sekowa—Kobylanka die feind¬ 
liche Stellung zu durchbrechen. Rach diesem Erfolge schwenkten die Haupt¬ 
kräfte unter Sicherung ihrer rechten Flanke nach Norden ein, um die Cin- 
bruchsstelle in der Richtung auf Sokol zu erweitern. Am 3° nachmittags war 
die Höhe 349 südöstlich Sokol im Besitz der posenschen Infanterie. Auch 
der äußerste linke Flügel der Division war bereits frühzeitig in die Vor¬ 
stadt von Gorlice auf dem südlichen Ropa-Afer eingedrungen. Bis gegen 
Mittag tobte dort heftiger Häuserkampf. Während sich dann um die stark 
befestigte Höhe 346 westlich Sokol ein schwerer, verlustreicher Frontalkampf 
entspann, stieß der siegreiche rechte Flügel der Division tief in den Rücken 
des Feindes vor. Unter diesem Druck brach der Widerstand in der Front 
zusammen. Rach dem Verlust der Höhe 346 schwand für den Gegner die 
Möglichkeit einer Einwirkung in das Becken von Gorlice. 
Durch das Einschwenken der Masse der 119. Infanterie-Division nach 
Norden hatte sich in der Mitte des Korps Kneußl eine Lücke gebildet, in 
die das zusammengesetzte Kavallerie-Regiment der 11. bayerischen 
Infanterie-Division zur Aufklärung gegen den Dominikowice-Abschnitt 
eingeschoben wurde. Am Nachmittag entschloß sich General v. Kneußl, 
den Angriff seiner beiden Divisionen bis in die Linie Höhe 461 östlich 
Mecina—Ostrand des Waldes von Zamczysko—Höhe 361 östlich Domini- 
kowice—Höhe 288 in Kobylanka weiter vorzutragen. Die 11. bayerische 
Infanterie-Division bedurfte hierzu jedoch dringend neuer Artillerie-Vor¬ 
bereitung, besonders gegen die noch nicht genommenen Teile des Zamczysko- 
Massivs. Dazu mußte auch schwere Artillerie über den Sekowa-Abschnitt 
auf wirksame Entfernung vorgezogen werden. Erst um 6° abends konnte 
mit der artilleristischen Feuervorbereitung begonnen werden. Bereits um 
71B trat die bayerische Infanterie zum Sturm gegen die in schwerstem 
Artilleriefeuer erzitternde höchste Kuppe des Zamczysko an. In harten 
Nahkämpfen, mit wirksamer Anterstühung durch österreichisch-ungarische 
Gebirgsartillerie, wurde der Feind vertrieben. Seine Reste verschwanden 
im Dunkel des Waldes. Im Nachstoß erreichte die Infanterie die Wald¬ 
ränder an den Osthängen des Zamczysko. Auch die südlich anschließenden 
Teile, die sich mit einer sehr viel geringeren Artillerieunterstühung be¬ 
gnügen mußten, konnten noch die Waldzone durchstoßen, den Westhang 
der Höhe 461 und die Waldungen weiter südlich um die Höhe 587 östlich
	        
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