Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Der Sturm des Korps Kneußl. 
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Am 6° früh am 2. Mai sehte mit einem gewaltigen Feuerschlage das 
Wirkungsschießen ein; der sonnenklare Morgen begünstigte die Artillerie¬ 
beobachtung von den Höhen. Da auch weiterhin feindliche Gegenwirkung 
fast ganz fehlte, blieben alle Fernsprechverbindungen gebrauchsfähig, so daß 
ein enges Zusammenwirken von Artillerie und Infanterie gesichert war. 
Die überwältigende Wirkung der Angriffsartillerie trat sehr bald zutage. 
Von 9° vormittags an schossen die Minenwerfer die Cinbruchsstellen sturm¬ 
reif. Am 945 sehte das weittragende Flachfeuer zur Flankierung der feind¬ 
lichen Stellungen ein. Pünktlich auf die Sekunde erhob sich um 10° auf 
der ganzen Front die Infanterie zum Sturm, während die Artillerie ihr 
Feuer vorverlegte. 
Beim KorpsKneußl hatte die Infanterie der 11. bayerischen 
Infanterie-Division unter Führung des Generalmajors Ritters 
Karl v. Schoch steile Höhen zu erklimmen. Daher gelang es nicht überall, 
gleichzeitig mit dem Vorverlegen des Artillerieseuers die vordersten feind¬ 
lichen Stellungen zu erreichen. Aus den hochgelegenen Gräben lebte das 
Abwehrfeuer wieder auf und zwang die stürmenden Linien an den Hängen 
nieder. Nochmals mußte sich das Feuer der Artillerie auf die russischen 
Stellungen legen. Die Hauptaufgabe der Division bestand darin, zunächst 
und vor allem das Kernstück der feindlichen Vergfront, das Zamczysko- 
Massiv, dem Gegner zu entreißen. Während es dem hiermit betrauten 
Regiment am rechten und linken Flügel im ersten Sprung gelang, bis in 
die ersten Gräben vorzustoßen, gestaltete sich der weitere Angriff auf 
der ganzen Regimentsfront gegen die stockwerkartig angelegten, zäh ver¬ 
teidigten Gräben bis hinauf zur vorderen Kuppe des Zamczysko, der 
Höhe 507, äußerst schwierig und verlustreich. Ein Drittel der Stürmer blieb 
auf der Walstatt. Am 11° Ahr war die Kuppe nach heißem Kampfe ge¬ 
nommen. Bald darauf erlag auch südlich des Mecina-Tales die stark aus¬ 
gebaute Stellung auf Höhe 469 dem trotz schwerer Verluste immer wieder¬ 
holten Ansturm der bayerischen Infanterie. Der alsbald durch die zer¬ 
klüfteten Waldberge eingeleiteten Verfolgung gebot ein Flankenstoß der 
Ruffen von Raphta Br. her vorübergehend Halt. Bald nach 2° nach¬ 
mittags war jedoch dank dem Eingreifen der Artillerie die Gefahr eines 
Rückschlages hier überwunden. Auch dem zunächst zurückgehaltenen rechten 
Flügel der Division war es inzwischen gelungen, von Ropica Rus. her 
auf und über Höhe 501 hinaus Gelände zu gewinnen. Dadurch sah sich 
der Feind genötigt, auch aus seinem Kampfabschnitt vor der Mitte der 
Division zurückzuweichen. So hatte die 11. bayerische Infanterie-Division 
schon nach wenigen Stunden die wichtigsten Höhenpunkte in und hinter 
der feindlichen Vergstellung am Ostufer des Sekowa-Vaches genommen. 
:. Mai.
	        
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