Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
1. Mai. 
1. und 2. Mai. 
den, da die Etappen-Inspektion aus Gründen der Geheimhaltung erst 
unmittelbar vor Beginn der Offensive am 30. April im Aufmarschgebiet ein¬ 
traf und daran anschließend erst die Ctappenformationen anrollten. Indessen 
halfen die österreichisch-ungarischen Ctappenbehörden namentlich mit Ver¬ 
pflegung weitgehend und zuvorkommend aus. 
Dem Eifer der Führer aller Grade, dem Verständnis der Truppen 
aller Waffen und der sorgfältigen Arbeit der Truppengeneralstäbe bei Tag 
und Nacht gelang es trotz der kurzbemessenen Zeitspanne, mit allen Vor¬ 
bereitungen fertig zu werden. Am I.Mai konnte Generaloberst v. Macken¬ 
sen der österreichisch-ungarischen Heeresleitung melden, daß der Zeitpunkt 
des Sturmes endgültig auf den 2. Mai um 10° vormittags festgesetzt sei. 
Der Geist der Truppen war voll Siegeszuversicht. 
Übn den gegenüberstehenden Feind waren bis zum 29. April neuere 
Nachrichten von Belang nicht eingegangen. Aus den Hin- und Her¬ 
bewegungen schwächerer feindlicher Abteilungen vor der Front der 11. und 
österreichisch-ungarischen 4. Armee ließen sich keine Schlüsse ziehen. Am 
28. April war etwa eine Division bei Zmigrod festgestellt. Am Iaslo und 
am dortigen Bahnhof sowie bei Biecz waren Truppenbewegungen bemerkt 
worden. In der Gegend von Tarnow wurden große Brände erkannt. Aus 
alledem konnte man keine Anhaltspunkte für den Einsatz von Verstärkungen 
größeren Amfanges oder auch für die Absicht der Nüssen, dem deutschen 
Angriff auszuweichen, gewinnen. 
2. Die Schlacht von Gorlice bis zum Mittag des 5. Mai 4915. 
Karten 16 und 17. 
a) Der Durchbruch der 11. Armee am 2. Mai 1915. 
Am Abend des 1. Mai bei beginnender Dämmerung eröffnete die 
Artillerie der 11. Armee starkes Störungsseuer. Gegenwehr der russischen 
Batterien machte sich kaum bemerkbar. In den vorgesehenen nächtlichen 
Feuerpausen stießen Patrouillen vor, um die noch vor dem Sturm not¬ 
wendigen Feststellungen zu machen. Pioniere legten in die feindlichen 
Hindernisse Gassen. Während des Störungsfeuers rückten die Sturm¬ 
truppen bis in und dicht hinter die Sturmstellungen. Feldbatterien oder 
einzelne Geschütze, die mit der Aufgabe betraut waren, den Angriff zu 
begleiten oder beim Sturm auftretende feindliche Maschinengewehrnester 
aus Nahentfernung zu erledigen, wurden mit Hilfe der Infanterie in ver¬ 
steckte Bereitstellungen vorgebracht. Als um 4° vormittags das wellenweise 
Feuer der Artillerie abbrach, war der Aufbau der Angriffsfront zum Sturm 
beendet.
	        
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