Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
29. bis 
3V. April. 
auf die Nebenfront zu übertragen. Andererseits setzt sich der Teil, dem es 
gelingt, weiter vorwärts zu kommen, der Gefahr aus, flankiert zu werden. 
Dann würde gerade die Truppe, die es dank ihres schnellen Fortschreitens 
am wenigsten verdient, sich Rückschlägen aussetzen. Diese Überlegung 
zwingt dazu, von seiten der Armee Linien zu bestimmen, deren einheitliche 
und möglichst gleichzeitige Erreichung erwünscht ist, ohne damit die Trup¬ 
pen an sie zu binden, wenn es möglich ist, noch die nächsten Abschnitte in 
gemeinsamem Handeln zu erreichen. Jedes weitere Vorkommen des An¬ 
griffs wird von der Armee dankbar begrüßt und verwertet werden". Ferner 
wurde engste Nachrichtenverbindung gefordert, damit das Armee-Oberkom¬ 
mando in der Lage sei, „zwischen den einzelnen Teilen der Kampffront 
einen Ausgleich zu schaffen und seine Reserven der Lage entsprechend nach¬ 
zuführen und einzusetzen". Bei Gewährung voller Handlungsfreiheit für 
die untere Führung in energischem Draufgehen wahrte sich somit das 
Armee-Oberkommando doch straffe Zügelführung, die namentlich wegen der 
Mischung der Angriffsverbände aus deutschen und österreichisch-ungarischen 
Truppen für nötig erachtet wurde. 
Aus verschiedenen Anzeichen war zu entnehmen, daß die Russen seit 
dem 25. April über das Eintreffen deutscher Truppen an der Front westlich 
Gorlice unterrichtet waren, vermutlich durch Gefangene oder Überläufer. 
Aus den Ergebnissen der Luftaufklärung am 28. April gewann man aber 
den Gesamteindruck, daß keine neuen Kräfte zur Abwehr herangeführt 
würden. Auch die Erkundungen aus der vorderen Kampffront hatten das 
bisher gewonnene Bild nicht mehr geändert. So konnte Generaloberst 
v. Mackensen am Abend des 29. April den Befehl zum Angriff 
erlassen. In ihm hieß es: „... Der Durchbruch der feindlichen Front ist 
übereinstimmend bei allen Armeekorps und Divisionen derart durchzuführen, 
daß am Nachmittag des 1. Mai das Einschießen der Batterien erfolgt, in 
der Nacht vom 1./2. Mai ein wellenweises Feuer zu genau festzusetzenden 
Zeiten unterhalten wird, zwischen denen das Vorarbeiten der Infanterie 
und Pioniere beginnt, daß am Morgen des 2. Mai das Wirkungsschießen 
stattfindet, dem sich der Sturm auf der ganzen Linie unmittelbar anzu¬ 
schließen hat ... An den Durchbruch schließt sich die Fortsetzung des An¬ 
griffs in den Angriffsstreifen unmittelbar an ... Rechtzeitiges Vorverlegen 
des Artilleriefeuers und Folgen der Batterien ermöglicht die Durchführung 
des Angriffs auf die rückwärtigen Stellungen des Feindes." 
Als zunächst möglichst gleichmäßig zu erreichende Linie wurde be¬ 
zeichnet: Höhe nördlich des Przegonina-Tales—Zamczysko—ürwisko— 
Lauf des Moszczanka-Baches—östlich Rzepiennik Biskupi—Höhenlinie west¬ 
lich des Rostowka-Vaches. Die ungarische 11. Kavallerie-Division sollte
	        
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