Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Der Aufmarsch zur Schlacht. 
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wird es notwendig sein, starke Kräfte hinter dem rechten Flügel bereitzustellen. 
Im weiteren Verlauf fällt der 4. Armee die Aufgabe zu, die linke Flanke der 
11. Armee zu decken." Die österreichisch-ungarische 3. Armee 
wurde ersucht, engste Fühlung mit dem Südflügel der 11. Armee aufzunehmen 
und vor allem frühzeitig die von dem Höhenrücken nordöstlich Malastow 
erwartete feindliche Flankenwirkung auszuschalten. 
Inzwischen vollzog sich planmäßig der Aufmarsch zur Schlacht. Zur 
Beschleunigung wurden die zuletzt ausgeladenen Truppenteile unmittelbar 
in die Stellungszone vorgeführt. Der Aufmarsch stellte bei dem wenig aus¬ 
gebildeten Verkehrsnetz, den schlechten Straßen, Gebirgs- und Waldwegen 
hohe Anforderungen an die Truppen und den Troß. An Stelle der schweren 
deutschen Vagagefahrzeuge waren inzwischen leichte landesübliche Fuhr¬ 
parks von der österreichisch-ungarischen Heeresleitung zur Verfügung gestellt 
worden. Besonders sorgfältiger Anordnungen bedurfte es für die Ver¬ 
sorgung der Truppen und vor allem für die Munitionierung der starken 
Angriffsartillerie. Am 27. April konnte Generaloberst v. Mackensen der 
österreichisch-ungarischen Heeresleitung melden, daß am 1, Mai nachmittags 
die Feuereröffnung der Artillerie und am 2. Mai morgens der Beginn des 
Angriffes beabsichtigt sei. Cin noch früherer Beginn, den General v. Falken¬ 
hayn am 28. April aus der Besorgnis anregte, daß der Feind die Angriffs¬ 
absichten und Vorbereitungen erkannt haben könnte, wurde mit Rücksicht 
auf die schwierigen Wege- und Transportverhältnisse für nicht möglich 
erklärt. 
Das Armee-Oberkommando gab am 27. April zur Vorbereitung für 
den Durchbruch grundlegende Weisungen heraus. Der Angriff der 11. Armee 
sollte schnell vorwärtsgetragen werden, um den Feind an „erneutem Wider¬ 
stand in Hinteren Stellungen und am planmäßigen Einsah stärkerer Reserven 
zu hindern". Am das Vorgehen innerhalb der Angriffsstreifen in stetem 
Fluß halten zu können, wurde „Tiefengliederung der angreifenden Infan¬ 
terie und schnelles Folgen der Artilleriewirkung" gefordert. Das Armee- 
Oberkommando verzichtete darauf, bestimmte Tagesziele zu geben, um den 
Drang nach vorwärts nicht einzudämmen. Die Einheitlichkeit des Angriffs 
der Armee sollte aber doch dauernd gewahrt bleiben. „Cs ist nicht zu 
erwarten", hieß es in den Weisungen, „daß der Angriff auf der ganzen 
Front gleichmäßig fortschreiten wird. Schon die Notwendigkeit, aus der 
zunächst nach Nordosten gerichteten Front nach Osten einzuschwenken, ergibt 
für den linken Flügel den weiteren Weg. Das schnellere Vordringen eines 
Teiles der Front wird oft das schwierigere und vielleicht vorübergehend 
stockende Vorgehen an anderen Stellen erleichtern und erneut in Fluß brin¬ 
gen, namentlich wenn die Tiefengliederung erlaubt, die erzielte Wirkung 
27. und 
28. April.
	        
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