Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Der Antransport der deutschen 11. Armee. 
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er den vom Erzherzog Friedrich unterzeichneten grundlegenden Befehl für 22. April, 
die bevorstehenden Operationen. Außer den zunächst heranzuführenden acht 
deutschen Divisionen wurden der 11. Armee noch das bisher in der Abwehr- 
front beiderseits Gorlice eingesetzte österreichisch-ungarische VI. Korps 
(12. Infanterie-Division und ungarische 39. Infanterie-Division) und die 
ungarische 11. Kavallerie-Division sowie österreichisch-ungarische schwere 
Artillerie zugewiesen. Der bereits durch die deutsche Oberste Heeresleitung 
gegebenen Angriffsweisung war noch hinzugefügt: „Allgemeine Richtung 
für den stark zu haltenden Südflügel Zmigröd—Dukla—Sanok." 
Der Schuh der Südflanke der 11. Arme e bei dieser Angriffsbewegung 
fiel der österreichisch-ungarischen 3. Armee zu. Sie hatte alle ihre entbehr¬ 
lichen Kräfte an ihrem linken Flügel zu vereinigen, „um bei Angriffsbeginn 
der 11. Armee mit Staffeln vom Nordflügel südlich des Przegonina-Tales 
und des Magora-Rückens vorzugehen". Die übrige Front der 3., die 2. 
und die deutsche Südarmee sollten den gegenüberstehenden Feind binden. 
Der mit dem Schuhe der Nordflanke der 11. Armee beauftragten und dem 
Generalobersten v. Mackensen mit unterstellten österreichisch-ungarischen 
4. Armee, die nunmehr auf den Raum zwischen Gromnik und der Weichsel 
beschränkt war, wurde als Aufgabe bezeichnet, „entlang der Biala und auf 
den Höhen zwischen Dunajec und Biala angreifend den dort befindlichen 
Feind zu schlagen". 
Durch diesen Befehl brachte General v. Conrad als Hauptziel der 
ganzen Angriffsunternehmung die möglichst schnelle Entlastung der in den 
Karpaten stehenden verbündeten Armeen klar zum Ausdruck. Indem er 
den Schwerpunkt des geplanten Stoßes in die Richtung längs den Nord¬ 
ausläufern des Gebirges legte, wollte er die in den Karpaten festliegende 
russische Angriffsfront zum Einsturz bringen. Cs war jedoch damit zu rechnen, 
daß der Feind, sobald er den Einsatz deutscher Truppen an der Front von 
Gorlice merkte, in Erkenntnis der Gefahr Gegenmaßregeln an der zunächst 
gelegenen Karpaten-Front treffen werde. Am dem zuvorzukommen und 
die Überraschung beim Angriff der 11. Armee möglichst zu wahren, wies 
General v. Conrad auf frühzeitigen Angriffsbeginn hin, zumal da auch die 
wachsende Spannung zwischen Osterreich-Angarn und Italien einen bal¬ 
digen hervortretenden Waffenerfolg der Mittelmächte dringend notwendig 
erscheinen ließ'). Die volle Bereitstellung des deutschen X. Armeekorps 
sollte daher nicht abgewartet werden. 
Am eine Verstärkung der anzugreifenden feindlichen Front aus den 
Karpaten heraus zu verhindern, erhielten die österreichisch-ungarische 3. 
H S. 363 ff. 
1 Weltkrieg. VII. Band. 
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