Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Die russischen Pläne. 
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einschätzte^), so hoffte man doch den Krieg gegen die Donau-Monarchie 
durch den in der zweiten Hälfte des Monats Mai von Norden, Süden und 
Südwesten zugleich einsetzenden Angriff zum siegreichen Ende zu bringen, 
während Deutschlands Kraft inzwischen durch die Westmächte gefesselt 
werden sollte. 
Diese Pläne der Verbandsmächte sollte der deutsche Durchbruch bei 
Gorlice endgültig zerschlagen. 
B. Die Durchbruchsschlacht von Gorlice. 
i. Die Vorbereitungen für die Schlacht. 
Karten 16 und 17. 
Am 16. April wurde der Chef des Generalstabs der 11. Armee, 
Oberst v. Seeckt, im Großen Hauptquartier durch General v. Falkenhayn 
über den Angriffsplan mündlich so klar und bestimmt unterrichtet, daß ihm 
nach seiner eigenen Angabe^) alles „ganz selbstverständlich" erschien. Die 
ihm hierbei übergebene schriftliche Anweisung für die 11. Armee entsprach 
den in Berlin zwischen den Generalen v. Falkenhayn und v. Conrad 
getroffenen Verabredungen. Auch eine Besprechung, die Oberst v. Seeckt 
am 19. April im Anschluß an seine Meldung im Hauptquartier Teschen 
mit General v. Conrad hatte, ergab völlige Übereinstimmung über die ge¬ 
plante Operation. Oberst v. Seeckt erhielt hierbei einige Aktenstücke zur Ver¬ 
wendung bei den Vorbereitungen für die Durchbruchsschlacht. Sie ent¬ 
hielten jedoch nur die Darstellung von Angriffen kleinen und kleinsten Aus¬ 
maßes im Raume von Gorlice. Irgendwelche operativen Vorbereitungen 
für die bevorstehende Durchbruchsoffensive der 11. Armee waren von der 
österreichisch-ungarischen Heeresleitung bisher nicht getroffen^). 
Die erforderlichen Anweisungen an die deutschen Militär-Cisenbahn- 
behörden waren am 15. April erlassen. Als vordere Staffel standen zum 
Abtransport bereit: das Gardekorps bei Straßburg im Elsaß, das 
XXXXJ. Reservekorps bei Vusigny, die 119. Infanterie-Division bei 
Mörchingen, die 11. bayerische Infanterie-Division bei Lille. Allen diesen 
Verbänden war, wenn auch nur kurze Zeit, hinter der Westfront Gelegen¬ 
heit gegeben worden, sich für den Angriff gegen befestigte Stellungen und 
für Durchbruchsoperationen vorzubilden. Marsch- und sonstige Übungen 
9 Jswolski a. a. O. S. 191 ff. 
-) Mitteilung des Generalobersten v. Seeckt vom 13.11.1927 an das Reichs- 
archiv. 
16. bis 
18. April.
	        
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