Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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21. dis 
23. März. 
V. Der Feldzug in Galizien bis Mitte Mai J9JS. 
A. Der Entschluß zum Durchbruch bei Gorlice-Darnow. 
Karte 15. 
Hand in Hand mit dem Gedankenaustausche der verbündeten Heeres¬ 
leitungen über die Aufgaben der Kriegführung im großen nahmen die Er¬ 
örterungen über das an der galizischen Front zu beobachtende Kampfver¬ 
fahren in der zweiten Hälfte des März ihren Fortgang. Für General 
v. Falkenhayn entfiel mit der erwiesenen Aussichtslosigkeit des rechtzeitigen 
Entsatzes der Festung Przemysl der Hauptzweck der Offensive an der Kar- 
paten-Front. Er legte daher am 21. März General v. Conrad die Er¬ 
wägung nahe, „ob man nicht in den Karpaten und in der Bukowina zur 
Defensive übergehen solle, gegen welche die Rüsten neue Kräfte nicht mehr 
heranbringen könnten". Cr glaubte dann die deutschen Teile der Südarmee 
aussparen und zu dem schon lange geplanten Schlage gegen Serbien ver¬ 
wenden zu können, für den er mit Rücksicht auf die ernste Lage an den 
Dardanellen in dem gleichen Schreiben aufs neue lebhaft eintrat). 
Aus der tags darauf erteilten Antwort des Generals v. Conrad schien 
hervorzugehen, daß auch dieser sich von der Fortführung der Offensive in 
Galizien und der Bukowina, wenigstens im gegenwärtigen Augenblicke, 
nichts mehr versprach. Cr betonte, daß „die Abwehr der schon im Zuge 
befindlichen und nach dem Fall von Przemyfl mit verstärkter Kraft zu er¬ 
wartenden russischen Offensive unbedingt angestrebt werden müsse". Cr 
schätzte aber die Wirkungsmöglichkeiten dieser feindlichen Offensive erheblich 
höher ein als der deutsche Generalstabschef und glaubte daher eine Schwä¬ 
chung der galizischen Front zugunsten eines Offensivschlages in Serbien 
nicht verantworten zu können. 
General v. Falkenhayn schlug daraufhin die Ablösung der deutschen 
Teile der Südarmee in den Karpaten durch österreichisch-ungarische Ver¬ 
bände vor, „die jetzt in der Ebene kämpfen und durch deutsche zu ersetzen 
wären". Indessen auch hierauf wollte General v. Conrad nicht eingehen. 
Einmal bezweifelte er, daß das in heftigen Kämpfen stehende deutsche 
Ostheer zu einer Ablösung österreichisch-ungarischer Kräfte in der Ebene in 
der Lage wäre. Als entscheidenden Grund gegen jede Truppenverschiebung 
innerhalb der gegenwärtigen Kampffronten führte er sodann an, daß 
i) 6.335.
	        
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