Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Kämpfe an der Ostfront bis Ende April 1915. 
der Armeen noch nach dem Bestände an Kampfmitteln für zulässig, die 
Grenze zu überschreiten und nach Ostpreußen einzudringen, wo wir unsere 
Truppen wieder dem unheilvollen Einflüsse der preußischen Eisenbahnen 
aussehen würden." Die Heeresgruppe müsse sich damit begnügen, „scharfe 
aber kurze Schläge zu führen, mit Verfolgung nur bis zur Grenze", 
um geeignete Stellungen zu aktiver Abwehr im Vorgelände des Niemen, 
Vobr und Narew zu gewinnen. Links der Weichsel sollten die Stellungen 
gehalten werden; eine weitere Schwächung der dort eingesetzten Kräfte sei 
höchst unerwünscht; die Heeresgruppe sollte sich vielmehr — wie am 
nächsten Tage angeordnet wurde — darauf einrichten, nötigenfalls in 
Massentransporten Truppen vom rechten auf das linke Ufer zurückzufahren. 
Am 2. März befahl General Rußki den allgemeinen Angriff rechts 
der Weichsel mit beschränktem Ziel. Die 10. 2l r m e e mit zusammen 
rund 13 Infanterie- und fünf Kavallerie-Divisionen sollte den Augustower 
Forst und, wenn möglich, die Linie Kalwarja—Suwalki—Augustow wieder¬ 
gewinnen. Die 12. Armee mit zusammen zwölf Infanterie- und 
2y2 Kavallerie-Divisionen hatte mit den Hauptkräften von Lomza auf 
Szczuczyn zum Angriff vorzugehen und dabei den linken Flügel des 
gegenüberstehenden Feindes zu umfassen, um ihn von den vor Osowiec und 
östlich stehenden Kräften zu trennen und nach Westen abzudrängen. Die 
1. Armee mit zusammen zwölf Infanterie- und 6% Kavallerie- 
Divisionen sollte das Gebiet bis zur Grenze vom Feinde säubern. Links 
der Weichsel hatten 2. und 5. Armee mit 16%! Divisionen Infanterie, 
einigen Landwehr-Brigaden und zwei Kavallerie-Divisionen den Gegner 
durch Teilvorstöße zu fesseln, wobei die 2. Armee versuchen sollte, die Deut¬ 
schen vom rechten RawkoUfer zu vertteiben. Als Reserve hielt General 
Rußki das XXIII. Korps (3. Garde-Infanterie-Division und 62. Reserve- 
Division) bei Warschau und Bialystok bereit. General Rußki sah die 
Lage hoffnungsvoll an und hatte wenig Neigung, den Angriff schon an der 
Grenze ganz anzuhalten, weil er dann die Flußniederungen im Rücken habe. 
Er bat um die Erlaubnis, den Angriff bis zur Einnahme des Südteiles der 
Masurischen Seen fortzusetzen. Die Oberste Heeresleitung war einver¬ 
standen, wies aber darauf hin, daß bald ein Korps an die Südwestfront 
abzugeben sein werde. 
Bei der 10. Armee mußte das bei Grodno stehende XX. Korps 
schon am 7. März als Heeresgruppenreserve herausgezogen werden. Nörd¬ 
lich des Augustower Forstes erreichten das III. und II. Korps bis zum 
9. März, den inzwischen zurückgehenden Deutschen folgend, die Gegend 
südlich Simno. Ein deutscher Gegenstoß warf an diesem Tage Teile des 
III. Korps von Lozdzieje aus Sereje zurück und kam damit in den Rücken
	        
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