Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Ergebnis der Kämpfe der 9. Armee. 
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Oberbefehlshabers Ost wurde ferner eine große rückwärtige Haupt- 
stellung in Aussicht genommen, die, südöstlich Plock an die Weichsel¬ 
stellung anlehnend, in etwa 20 bis 30 Kilometer Entfernung hinter der 
Front der 9. Armee bis Grabica (nordwestlich Petrikau) verlaufen sollte, 
wo sie an eine der Armee Woyrsch zum Ausbau übertragene Stellung 
Grabica—Czenstochau anzuschließen hatte. Außerdem wünschte der Ober¬ 
befehlshaber Ost die Anlage eines Brückenkopfes bei Plock auch 
südlich der Weichsel; die dortige Brücke wurde am 30. März fertiggestellt. 
Gegen Ende März schied die 25. Reserve-Division zur Verwendung auf 
dem galizischen Kriegsschauplatz aus dem Verbände der 9. Armee aus; 
Ende April wurde auch die 44 6. Reserve-Divisiow) abgegeben. Am 
16. April wurde Generalfeld marschall Prinz Leopold 
von Bayern an Stelle des zu anderer Verwendung bestimmten 
Generalobersten v. Mackensen zum Oberbefehlshaber der 9. Armee 
ernannt. 
An der Front herrschte von Mitte März bis Ende April im allge¬ 
meinen Ruhe. 
-. Der Oberbefehlshaber (Vst im April J9J5. 
Karte 18. 
3m Laufe des April sollten an das deutsche Ostheer neue Aufgaben 
herantreten. Am 5. April übersandte der Oberbefehlshaber dem Chef 
des Generalstabes des Feldheeres eine Beurteilung der Lage an der 
Ostfront. Rach der beigefügten Stärkenachweisung wurde der Feind 
vor der Front von der Ostsee bis zur Armee Woyrsch einschließlich auf 
1034 Bataillone (6444 Infanterie- und 1644 Kavallerie-Divisionen) be¬ 
rechnet, denen nur 521 Bataillone (4244 Infanterie- und 1144 Kavallerie- 
Divisionen) der Mittelmächte gegenüberstanden. Der Oberbefehlshaber 
Ost versicherte, daß das Ostheer seine Stellungen halten werde. Leider 
bestehe aber bei den ausgedehnten Linien trotz leidlicher Ctatsstärken nicht 
die Möglichkeit, den Truppen zeitweise die dringend nötige Ruhe zu geben 
und die Ausbildung genügend zu fördern. Die Lage sei zweifellos gespannt. 
Dies ließe sich mildern, wenn der Oberbefehlshaber Ost über hinreichende 
Reserven verfügte. Cs wurde deshalb gebeten, den Gedanken zu erwägen, 
bis zur Gewährung erhöhten Nachschubes zwei neue Divisionen vom west¬ 
lichen Kriegsschauplatz zu überweisen. Die beiden Divisionen würden 
selbstverständlich für eine Offensive im Westen rechtzeitig zurückgegeben 
0 S. 169.
	        
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