Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

290 
Die Kämpfe an der Ostfront bis Ende April 1915. 
13. bis 
24. März. 
beseht halten konnte. Daß scharfer Frost das Cingraben hinderte und 
die Sumpfflächen gangbar machte, erhöhte die Schwierigkeiten des Ver¬ 
teidigers. 
Schon am 13. März griffen die Russen auf 20 Kilometer breiter 
Front im Abschnitt von Przasnysz an, vermochten aber nur deutsche Vor- 
truppen zurückzudrängen. Während der Oberbefehlshaber Ost mit der 
Fortsehung der russischen Angriffe vor allem in dieser Gegend rechnete, war 
das Augenmerk des Generals v. Gallwitz jetzt mehr der Gruppe Staabs 
zugekehrt, vor dem der Gegner bei Ostrolenka neue Kräfte bereitzustellen 
schien. 
Am 14. März blieben weitere russische Angriffsversuche im Raume 
von Przasnysz ohne Erfolg. Der Feind griff jetzt aber auch weiter östlich, 
bei Fednorozec an. Cr wurde zunächst abgewiesen, stieß aber am Abend 
östlich des Ortes im Sumpfgelände des Orzyc durch, kam überraschend in 
den Rücken der Verteidiger und nahm Fednorozec. Gegen 1000 Mann, 
16 Geschütze und zehn Maschinengewehre betrug.der deutsche Verlust. Der 
Versuch, das Verlorene am 15. März durch Gegenangriff wiederzuge¬ 
winnen, brachte 2000 Gefangene, aber keinen vollen Erfolg. 
In immer wiederholten, aber meist nur örtlich durchgeführten täglichen 
Angriffen rannten die Russen in den folgenden Tagen gegen die Fronten 
der Generale v. Morgen und v. Staabs an. Die Annäherungsmöglich¬ 
keiten in dem weiten unübersichtlichen Sumpflande vor dem linken Flügel 
der Armee-Abteilung kannten sie als Landeskundige besser als der deutsche 
Verteidiger, sie suchten diesen Vorteil vor allem in Nachtangriffen aus¬ 
zunutzen. Erfolge waren ihnen aber nicht mehr beschieden, dagegen ließen 
sie bei fast jedem Angriff einige hundert Gefangene in deutscher Hand. 
Außer der Gegend nordwestlich und nordöstlich von Przasnysz waren der 
Ort Fednorozec und jenseits des Orzyc der Raum um Ziomec, die Ufer¬ 
sümpfe des Omulew und schließlich Wach an der Straße von Myszyniec 
nach Ostrolenka Brennpunkte der Kämpfe. General v. Gallwitz zählte für 
die Zeit vom 13. bis 23. März 45 ernstere, zum Teil nächtliche Angriffe der 
Russen. Rur der Mangel an Einheitlichkeit der feindlichen Vorstöße gab 
der deutschen Führung die Möglichkeit, durch Truppenverschiebungen die 
Lage an den bedrohten Stellen zu sichern. Der Oberbefehlshaber Ost 
hatte durch Zuführung wesentlicher Verstärkungen geholfen. Bis zum 
22. März war der Armee-Abteilung neben kleineren Verbänden das General¬ 
kommando und die 26. Infanterie-Division des XIII. Armeekorps von 
der 9. Armee, das Generalkommando und die 2. Infanterie-Division des 
I. Armeekorps sowie die 78. Reserve-Division von der 10. Armee über¬ 
wiesen worden. Die Armeefront war neugegliedert, zwischen dem Korps
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.