Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Kämpfe an der Ostfront bis Ende April 1915. 
Schlamm stecken, und die Angriffskraft des XXI. Armeekorps, das in acht¬ 
wöchigen Kämpfen Hervorragendes geleistet, aber auch am schwersten 
geblutet hatte, war jetzt erschöpft. Am 7. April wurde der Angriff auf 
Befehl des Armee-Oberkommandos eingestellt. Die augenblicklichen Stel¬ 
lungen sollten gehalten werden. 
8. dis 3V. April. In den folgenden Tagen ließ die Kampftätigkeit nach. Die Er¬ 
mattung der Truppe und die Schwierigkeiten der Jahreszeit schloffen größere 
Unternehmungen aus. 
Generaloberst v. Eichhorn ließ das XXXX. Reservekorps, das seit 
fast sechs Wochen hinter Sumpf und Seen einen verhältnismäßig ruhigen 
Abschnitt gehabt hatte, mit dem bei Kalwarja stehenden XXI. Armee¬ 
korps tauschen. Mit dem 26. April trat folgende Abschnittseinteilungch in 
Kraft: 
XXI. Armeekorps (ohne verstärkte 65. Infanterie-Brigade) vom 
Ostrand des Rajgrod-Sees bis Südrand des Wigry-Sees; 
76. und 77. Reserve-Division unter Generalleutnant Elster- 
mann v. Elfter bis zum Wigra-Fluß; 
1. Kavallerie-Division an der Szeszupa bis Iurgieziory; 
XXXX. Refervekorps mit 65. Infanterie-Brigade 
und 4. Kavallerie-Division bis nördlich Ludwinow; 
Landwehr-Division Königsberg, ohne ihre beiden ab¬ 
gegebenen Regimenter^), anschließend bis zum Riemen. 
Rach der Memel bei Schmalleningken waren mit besonderem Aufträge 
des Oberbefehlshabers Ost im Anmarsch: das Generalkommando des 
XXXIX. Reservekorps mit % 78. Reserve-Division, die inzwischen vom 
westlichen Kriegsschauplätze eingetroffene 3. und bayerische Kavallerie-Divi¬ 
sion. Im Memel-Zipfel sicherten die 6. Kavallerie-Division und General¬ 
major Freiherr v. Esebeck mit etwa elf Bataillonen (Ersah- und Land¬ 
sturm), einigen Schwadronen und Batterien. Dort wurde auch die von der 
9. Armee kommende 6. Reserve-Division ausgeladen"). 
Die März- und Aprilkämpfe der 10. Armee bildeten die letzten Aus¬ 
läufer des großen Ringens um Ostpreußen, das zu Anfang des Jahres von 
neuem begonnen hatte. Der Gegner war zwar nachhaltig geschwächt und 
endgültig von deutschem Boden vertrieben worden, doch war es nicht 
gelungen, ihm einen entscheidenden Schlag zu versehen. Der deutschen 
10. Armee mit etwa sieben Divisionen Infanterie und zwei Kavallerie- 
0 Vgl. Karte 18. — *) S. 239 und 242. — --) S. 288 und 295.
	        
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