Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Kämpfe an der Ostfront bis Ende April 1915. 
27. bis 
ZI. März. 
Generaloberst v. Eichhorn, der inzwischen die % 4. Kavallerie-Division zur 
Verstärkung des Stoßflügels auf Ludwinow in Marsch gesetzt hatte, befahl 
mittags das Vorgehen der 31. Infanterie-Division zum Gegenangriff. 
Dieser hatte Erfolg und wurde in den nächsten Tagen zusammen mit der 
42. Infanterie-Division rechts, der 4. Kavallerie-Division links in der Rich¬ 
tung auf Lozdzieje gegen Nordflanke und Rücken des Feindes fortgesetzt. 
Am 27. März sollte das XXH Reservekorps mit starken Kräften 
südlich des Wigry-Sees gegen des Feindes Rückzugsstraßen vorgehen, auch 
das V2 XXXIX. Reservekorps sollte jetzt mit angreifen; der Oberbefehls¬ 
haber Ost führte ihm von der 8. Armee die 76. Reserve-Division, teilweise 
durch andere Truppen ergänzt, nach Suwalki zu. Generaloberst v. Eich¬ 
horn wies das XXI. Armeekorps darauf hin, daß schnelles Fortschreiten 
seiner Amfassungsbewegung für das Gelingen der Operation von ent¬ 
scheidender Bedeutung sei. Die Ergebnisse des allgemeinen Angriffs blieben 
aber hinter den Erwartungen zurück. Auf der ganzen Linie zwischen Wigry- 
See und Dus-See kam es zu erbitterten Frontalkämpfen. Trotz örtlicher 
Erfolge, die bei Krasnopol etwa 4000 Gefangene, ein Geschütz und sieben 
Maschinengewehre als Beute brachten, führte das Ringen auch in den 
nächsten Tagen zu keinem entscheidenden Erfolge. Die Russen wehrten sich 
hartnäckig und gingen mehrfach zu Gegenangriffen über. So bildete sich 
allmählich eine Front, die östlich von Krasnopol und Punsk verlies und 
dann ostwärts zum Dus-See umbog. Als das Vorgehen der 31. Infan¬ 
terie-Division am 30. März am Dus-See gerade wieder etwas in Fluß 
zu kommen schien, veranlaßten Nachrichten der Luftaufklärung über russische 
Truppenausladungen bei Olita das Armee-Oberkommando dazu, diesen 
Flügel nordwestwärts zurückzunehmen. Auch als ein von General v. Below 
entsandter zweiter Flieger bei Olita keinen Feind feststellen konnte, hielt 
das Armee-Oberkommando an diesem Befehle fest; es hatte den Eindruck 
gewonnen, daß angesichts der ständig wachsenden Wegelosigkeit und der 
sichtlichen Ermattung der Truppe ein größerer Erfolg doch nicht mehr zu 
erzielen war. Mit einer Beute von 5000 Gefangenen trat das XXI. Armee¬ 
korps die Rückwärtsbewegung an, nachdem es auf 30 Kilometer Front gegen 
Teile des russischen II., III., XIII?) und des III. sibirischen Korps ge¬ 
fochten hatte. 
In der zweiten Märzhälfte war der Oberbefehlshaber Ost durch den 
Einbruch schwächerer russischer Kräfte über Memel und Tauroggen nach 
Ostpreußen überrascht worden. Ain 17. März durchbrachen im Nord¬ 
el Das bei Dannenberg aufgeriebene XIII. Korps hatte bisher nur eine Bri¬ 
gade neu aufgestellt.
	        
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