Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Neues Ausweichen der 10. Armee nach taktischen Erfolgen. 
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siow) und ein Infanterie-Regiment der 31. Infanterie-Division^)) nach und 
nach weiter geschwächt, und damit wurden auch die Crfolgsaussichten eines 
künftigen Offensivstoßes geringer. Daß die bisherige Gruppe Kosch, die 
jetzt Generalleutnant Sommer befehligte, in diesen Tagen bei Wirballen 
durch 4. Kavallerie-Division von der 8. Armee verstärkt wurde, war 
gegenüber den starken Abgaben an Infanterie bedeutungslos. Angesichts 
der Kräfteverminderung entschloß sich Generaloberst v. Eichhorn, den Nord- 
stügel seiner Hauptkräfte noch etwas weiter zurückzunehmen, das XXI. Armee¬ 
korps bis Kalwarja, die 1. Kavallerie-Division nach Verzinkt und die bis¬ 
her bei Sereje stehende Abteilung der 16. Landwehr-Division nach Lozdzieje. 
Der Feind folgte langsam. 
Am 21. März wurde die Stellung der 1. Kavallerie-Division östlich ri.MSrz. 
Sejny unhaltbar, auch bei Punsk griffen die Russen an. Generaloberst 
v. Eichhorn wollte den Feind dieses Mal möglichst tief in die vorzuberei¬ 
tende Amfassung hineinlaufen lassen und nahm die 77. Reserve-Diviston in 
eine Stellung zurück, die vom Nordrande des Wigry-Sees in der Richtung 
auf Rutka Tartak verlief, so daß von südlich Augustow bis hierher drei 
Divisionen in weitgestreckter Front nach Osten standen. Im Winkel dazu 
sollten hinter dem Oberlauf der Szeszupa die 1. Kavallerie-Division bei 
Lubowo anschließen, das XXI. Armeekorps bei Kalwarja mit der Front 
nach Süden zum Stoß bereitstehen. Dessen Flanke war durch Sicherungen 
der 16. Landwehr-Division bei Ludwinow, Marjampol und nördlich gedeckt. 
Vis zum 24. März war diese Aufstellung eingenommen. Der Gegner 
näherte sich nur langsam und vorsichtig. Vor dem XXXX. Reservekorps 
schienen das III. sibirische und XXVI. Korps im Anrücken zu sein, das 
II. Korps ging über Sejny vor, das III. von Lozdzieje zunächst nach 
Westen, bog dann aber in mehreren Kolonnen nach Nordosten und Norden 
ab; ihm voraus näherte sich starke Kavallerie dem Szeszupa-Abschnitt von 
Lubowo. Aber auch in der linken Flanke des XXI. Korps tauchte Feind 
auf; hier erschien östlich von Ludwinow die 1. Garde-Kavallerie-Division. 
Die ganze russische 10. Armee, vier Korps und vier Kavallerie-Divisionen, 
marschierte — wie es im Kriegstagebuch der deutschen 10. Armee heißt — 
im allgemeinen in der „von der deutschen Führung gewünschten Rich¬ 
tung" vor. 
Am 24. März ging der Feind mit etwa sieben Bataillonen gegen 
den Szeszupa-Bogen südlich Ludwinow zum Angriff über, während er sich 
weiter südwestlich zurückhielt. Cs war Tauwetter eingetreten; die Schnee¬ 
schmelze hatte Gelände und Wege in unergründlichen Schlamm verwandelt. 
1) Zur Armee-Abteilung Gallwih. — 2) Zur 8. Armee.
	        
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