Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

18. Februar. 
19. bis 
20. Februar. 
266 Die WinLer-MasurenschlachL. 
Mit Rücksicht auf den rechten Flügel der Südwestfront lehnte der Gro߬ 
fürst den Vorschlag aber wiederum ab. 
Das Augenmerk der Nordwestfront war in den nächsten Tagen vor 
allem auf die Gegend von Mlawa gerichtet. Am 18. Februar wurde der 
IO. Armee mitgeteilt, die Maßnahmen des Gegners ließen eine Offensive 
längs der Weichsel und bei Mlawa sowie auch in der Richtung auf Lomza 
erkennen. Daher sei der bisher geplante starke Angriff der 12. Armee 
einstweilen nicht durchführbar, man müffe vielmehr auch in diesem Ab¬ 
schnitte mit deutschem Angriff rechnen. 
Gleichzeitig führte die gefahrdrohende Entwicklung der Lage bei der 
10. Armee dazu, daß der Aufmarsch der 12. Armee auch in der am 
15. Februar angeordneten Weise nicht zustande kam. General Plehwe 
mußte das II. und XV. Korps an die 10. Armee abgeben, dafür sollte ihm 
das bisher nach Orany bestimmte III. kaukasische Korps zugeführt werden. 
Inzwischen aber trat in der Rächt zum 18. Februar an seiner eigenen Front 
ein Rückschlag ein; die nördlich Lomza stehende 1. Garde-Division wich 
auf Grund einer — wie sich erst später herausstellte — unzutreffenden 
Meldung auf die Vorstellungen der Festung zurück. 
General Rußki sah die Gesamtlage der Heeresgruppe auch am 
19. Februar noch als ungeklärt an. Einen Antrag der 1. Armee auf Ver¬ 
stärkung lehnte er ab, da der Feind nicht nur an der Front Plock—Ciecha- 
now—Przasnysz, sondern auch in den Abschnitten der 12. und 10. Armee 
offensiv sei. Die Anklarheit darüber, gegen welchen Teil der Nordwest¬ 
front die Deutschen den Hauptstoß beabsichtigten, mache es nötig, eine 
starke Reserve bereitzuhalten. Als solche wurde das I. sibirische Korps 
bestimmt, das inzwischen ebenfalls aus Westpolen im Anrollen war. 
Am 20. Februar erhielt die Oberste Heeresleitung Nachricht vom An¬ 
marsch zweier deutscher Korps auf Kalwarja und Marjampol. Die Sorge 
vor einem Angriff über den Riemen trat wieder in den Vordergrund. 
General Rußki war jedoch anderer Auffassung. Cr nahm an, daß sich die 
deutschen Hauptkräfte gegen die Linie Osowiec—Ostrolenka richten würden, 
und wollte ihnen durch einen Vorstoß begegnen, zu dem die bisher bereiten 
Kräfte der 12. Armee (2% Korps) an diesem Tage, dem 20. Februar, schon 
von Lomza nach Norden antraten. Unter diesen Umständen überließ die 
Oberste Heeresleitung es der Nordwestfront, ob sie gegebenenfalls bei 
Orany eine Angriffsgruppe bilden wollte, und hielt auch nicht mehr unbe¬ 
dingt an der Forderung fest, die Vzura—Rawka-Stellung bei neuem 
deutschen Angriff unter allen Umständen zu halten.
	        
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