Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

26. bis 
28. Februar. 
25b Die WinLer-MasurenschlachL. 
waren an Verstärkungen außer der 6. Kavallerie-Division in den nächsten 
Tagen ein Landwehr-Regiment bei Puppen und die 4. Kavallerie-Divi¬ 
sion zu erwarten, die im Fußmarsch vom linken Flügel des Korps Scholh 
heranrückte. 
Die große Frage war, ob die allgemeine Lage ein Ausharren des 
I. Reservekorps bei Przasnysz verlange, und ob ein solches unter den ge- 
gebenen Umständen möglich sei. Zur Entscheidung dieser Frage gehörte 
vor allem ein klares Bild von der Lage des Korps, mit dem indessen bis 
zum Mittage des 27. Februar keine Verbindung zu erreichen war. Die 
Nachrichten von anderen Stellen wurden immer bedrohlicher. Auf dem 
westlichen Orzyc-Ufer hatte eine feindliche Kolonne aller Waffen von 
Süden her Fednorozec erreicht. Die Rüsten holten also immer weiter nach 
Norden aus. Nach Mitteilung vom Oberbefehlshaber Ost waren auch 
gegen die Front des Generals v. Staabs starke Angriffe zu erwarten. 
Am 27. Februar mittags kam endlich Meldung vom I. Neservekorps: 
die Südfront halte noch, die Ostfront werde jedoch nördlich umfaßt. Der 
Augenblick für den Gegenstoß der 1. Reserve-Division sei gekommen, dann 
solle die Front in das Höhengelände nordwestlich Przasnysz zurückgenom¬ 
men werden. Nunmehr kam General v. Gallwih zu der klaren Erkenntnis, 
daß ein weiteres Ausharren bei Przasnysz untunlich sei, und befahl den 
Rückzug in die früheren Stellungen an der Landesgrenze in der Linie 
Fanowo—Chorzele. Da der Feind nur zögernd nachdrängte, gelang die 
Loslösung, und nach Mitternacht vom 27. zum 28. Februar kamen die 
Divisionen etwa 20 Kilometer nördlich von Przasnysz hinter dem Alatowka- 
Abschnitt zur Ruhe. Das Oberkommando, das noch mittags befürchtet 
hatte, daß sogar ein gewaltsamer Durchbruch des 1. Reservekorps nach 
Norden nötig werden könnte, war einer großen Sorge enthoben. Der 
Feind folgte zunächst nicht, so daß der weitere Rückzug angehalten werden 
konnte. 
Während dieser Kämpfe des linken Flügels der Armee-Abteilung 
änderte sich das Bild der Lage auf der übrigen Front wenig. Das Korps 
Dickhuth konnte mit der Garde-Kavallerie-Vrigade und der österreichisch¬ 
ungarischen 3. Kavallerie-Division auf dem rechten Flügel seine Stellung 
um einige Kilometer bis in die Höhe von Slupno vorverlegen. Weiter 
östlich wurden starke russische Angriffe abgewiesen, bis dann nach dem 21. Fe- 
bruar überall Ruhe eintrat. Das Schwergewicht der Kämpfe hatte sich 
ganz nach Przasnysz verlegt. 
General v. Morgen nannte die Operation auf Przasnysz später „eine 
der gewagtesten, die die Kriegsgeschichte aufweist", und für ihn selbst „die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.