Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Vorbereitungen zum Angriff auf Przasnysz. 
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aufklärung folgendes Bild der feindlichen Kräfteverteilung: Vor dem Korps 
Dickhuth hauptsächlich stärkere Kavallerie, vor der 1. Garde-Reserve-Divi- 
fion die mehrfach geschlagene 76. und 77. Reserve-Division, dahinter neu 
das XII. Korps. Vor dem Korps Zastrow nach wie vor das I. turkesta- 
nische Korps um Ciechanow. Da nach Fliegermeldungen die Straße 
Makow—Przasnysz—Chorzele frei vom Feinde, das befestigte Przasnysz 
aber beseht war, schien sich das XXVII. Korps nach Südwesten gezogen 
zu haben und nun bei Plonsk zu stehen. Das IV. sibirische Korps wurde 
bei Ostrolenka angenommen. Schnelles Zufassen schien jetzt Erfolg zu ver¬ 
sprechen. General v. Gallwih entschloß sich daher am 18. Februar, mit 
dem I. Reservekorps westlich an Przasnysz vorbei vorzustoßen und das 
I. turkestanische Korps bei Ciechanow von Osten her aufzurollen. Der 
Oberbefehlshaber Ost hielt jedoch einen Vorstoß östlich von Przasnysz 
zur Wegnahme dieses Ortes für wirksamer. Dem Bedenken des Generals 
v. Gallwitz, daß ein solches Herumgreifen zu zeitraubend sei und die eigenen 
Kräfte nicht ausreichen würden, wenn der Feind, wie zu erwarten, über¬ 
legene Kräfte von Osten und Süden heranführte und so den Vorstoß 
zwischen zwei Feuer brächte, wurde nicht stattgegeben; der Ober¬ 
befehlshaber Ost erteilte die Weisung, den Angriff östlich um Przasnysz 
herumzuführen. 
Daraufhin befahl General v. Gallwitz am 18. Februar, daß das 
I. Reservekorps (einschließlich der 69. Reserve-Infanterie-Brigade) am 
19. Februar mit den Hauptkräften östlich an Przasnysz vorbei so vorge¬ 
führt werden sollte, daß es am 20. das I. turkestanische Korps in rechter 
Flanke und Rücken angreifen könne. Die Division Wernitz des Korps 
Zastrow wurde ihm unterstellt und sollte die feindliche, gegen Norden ge¬ 
richtete Flanke beschäftigen, die % 37. Infanterie-Division die Deckung 
gegen Ostrolenka übernehmen. 
Schon am 17. und 18. Februar war das I. Reservekorps in der Vor¬ 
bereitung seines Angriffsstoßes dem Armeeführer, dem es auf Zeitgewinn 
ganz besonders ankam, nicht scharf genug vorgegangen. Da auch die für den 
19. gemeldeten Ziele keine Gewähr dafür zu bieten schienen, daß der für 
den 20. gegebene Angriffsauftrag erfüllt werden könne, wurde General 
v. Morgen angewiesen, noch am 19. Februar mit seinen Hauptkräften die 
Linie Osowiec—Szla—Chodkowo zu erreichen, mit der 69. Brigade auf 
Lazy südwestlich Krasnosielc vorzudringen. Infolge der bei dem einge¬ 
tretenen Tauwetter grundlosen Wege gelangte die 1. Reserve-Division mit 
Vortruppen zwar bis Szla, die 36. Reserve-Division jedoch nur bis Ied- 
norozec. Die % 37. Infanterie-Division, die in ihren Stellungen von etwa 
zwei feindlichen Divisionen mit nur geringer Artillerie angegriffen wurde.
	        
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