Durchbruch der Russen bei der 42. Infanterie-Division.
223
glänzende Leistung der Nachrichtentruppen — diedrahtliche Mitteilung
des Generalkommandos über den Durchbruch der Russen bei Makarce ein.
Gleichzeitig wurde in ihr die Vermutung des Generalkommandos aus¬
gesprochen, daß der durchgebrochene Feind auf den Wegen über Plaska und
südlich des Kanals die Richtung auf Grodno nehmen werde. General
v. Verrer entschloß sich daraufhin zur Bereitstellung seiner Division bei
Holynka. An den Weitermarsch am nächsten Tage über Lipsk auf Dombrowo
südlich des Vobr, wie ursprünglich geplant, war nun nicht mehr zu denken.
Zur Sicherung gegen Olita besetzte die 16. Landwehr-Division Marj-
ampol und Wylkowyszki, die 5. Garde-Infanterie-Vrigade Simno. Die
1. Kavallerie-Division blieb in ihrer bisherigen Aufstellung. Die Spreng-
abteilung, die gegen die Bahn Grodno—Wilna angesetzt gewesen war,
hatte den mit einer schwachen Eisdecke bedeckten Riemen nicht überschreiten
können.
Der Feind hatte Suwalki am 15. Februar früh aufgegeben. Zu der
dort erwarteten großen Schlacht war es daher nicht gekommen. Vielmehr
verdichtete sich beim Oberbefehlshaber Ost der Eindruck immer
mehr dahin, daß starker Gegner in den Waldungen von Augustow südlich
des Wigry-Sees und dann südlich des Kanals aus Grodno durchzubrechen
versuche. Rach allem, was über den Feind bekannt war, befanden sich noch
etwa vier Divisionen in der Zange, die allerdings noch nicht ganz ge¬
schloffen war. Auf der Nord- und Westfront von Augustow stauten sich
Divisionen der 8. und 10. Armee. Alles, was zwischen Rajgrod und
Wigry-See stand, drängte nur noch frontal dem Feinde nach und drückte
ihn aus dem Sack heraus gegen die doppelte, aber schwache Klammer, erst
der 42., dann der 31. Infanterie-Division, von denen die letztere außerdem
vom Riemen und Grodno her stark bedroht war. Obwohl vom 15. Februar
früh ab ein Durchbruch auf der großen West-Ost-Verbindung von Suwalki
her kaum noch in Frage kam, vermochte sich das Armee-Oberkommando 10
doch nicht zu entschließen, die Straße frei zu machen und den Schwerpunkt
nach Osten auf den äußeren Flügel zu legen. Drei Divisionen standen
eingezwängt bei und östlich Suwalki an der großen Straße, und trotzdem
hielt man immer noch Teile der 42. Infanterie-Division, die allerdings
allmählich auf ein Bataillon zusammengeschrumpft waren, bei Sejny zurück.
Durch die Vorgänge bei Makarce veranlaßt, war schließlich die 78. Reserve-
Division nach Süden vorgestoßen. Dazu waren die Meldungen über Feind
westlich Olita und südwestlich Kowno gekommen. Zur Deckung gegen die
Riemen-Front sollte sich das XXXIX. Reservekorps am 17. bei Krasnopol