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Die Winter°Masurenschlacht.
Infanterie-Brigade. Die 80. Reserve- und 4. Kavallerie-
Division erreichten noch am Abend Rajgrod.
Dort hatte sich im Laufe des Tages die Lage ebenfalls wesentlich
gebessert. Die 79. Reserve-Division hatte eine starke feindliche
Kolonne, die von Vorszymmen nach Südosten abziehen wollte, in nord¬
östlicher Richtung der anmarschierenden 2. Infanterie-Division entgegen¬
gedrängt und ohne Kampf Varglow erreicht. Die 3. Kavallerie-
Brigade fand den Übergang bei der Sosnowo-Schleuse beseht. Dorthin
wurde auf Befehl des Oberbefehlshabers Ost nunmehr auch die 4. Kaval¬
lerie-Division für den nächsten Tag angesetzt, um, über Krasnybor vor-
gehend, die von Augustow nach Südosten führenden Straßen zu sperren.
General Lihmann setzte in derselben Richtung noch ein verstärktes Regiment
der 80. Reserve-Division in Marsch. Auf Befehl des Oberbefehlshabers
Ost wurde ferner noch in der Nacht ein verstärktes Infanterie-Regiment
von der 79. Reserve-Division nach Augustow vorausgeschickt, das den von
Nordosten her dorthin vorstoßenden Teilen der 10. Armee die Hand reichen
sollte. Die Hauptkräfte der beiden Divisionen hatten in der Frühe des
nächsten Tages von Varglow aus auf Augustow zu folgen. Nördlich des
XIIX. Neservekorps war die 2. Infanterie-Division aus der
Gegend östlich Lyck bei regnerischem Wetter auf den mit hohem Tauschnee
bedeckten Chausseen nur mühsam vorwärts gekommen, zumal da sie von
einer nach Süden marschierenden Seitenkolonne der 11. Landwehr-Division
gekreuzt wurde. Der Feind leistete erst am Abend dicht jenseits der Landes¬
grenze ernsteren Widerstand. Die ^3. Reserve-Division hatte
Gegner bei Raczki am frühen Morgen nach heftigem Kampfe geworfen,
war aber im Weitermarsch auf Augustow alsbald auf neuen Widerstand
gestoßen, der erst nach Eingreifen des Generalleutnants Clausius mit der
Crsah-Brigade seiner 10. Landwehr-Division gebrochen werden
konnte. Der gegen die Straße nach Augustow weiter vorgetragene Angriff
brachte der Brigade 1000 Gefangene ein. Reiche Lebensmittelvorräte in
Raczki kamen der Truppe zugute, deren schwere Artillerie und Troß bei den
außerordentlich schwierigen Wegeverhältnissen auch an diesem Tage nicht
herangekommen waren. Die 9. Landwehr-Brigade der Division griff
währenddessen südwestlich Suwalki in den Kamps der 10. Armee ein.
Hinter der Armeefront südlich Lyck rückte die verstärkte 5. In¬
fanterie-Brigade vorläufig als Armeereserve in den Raum nördlich
Gr. Rosinsko, um von hier aus als Flankenschuh sowohl bei Kolno als auch
bei Grajewo verwandt werden zu können. Die 11. Landwehr-Divi-
s i o n erreichte im Marsch auf Grajewo Profiten und die Gegend nördlich
davon. Östlich Lyck rückte die % 1. Landwehr-Division bis Myssocken nach.