Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die WinLer-MasurenschlachL. 
12. Februar. 
des III. sibirischen Korps unter dem Schuhe der zäh haltenden Siche¬ 
rungen rings um Lyck auf Augustow abzog, ehe ihr die Gruppe Lihmann 
den Weg zu verlegen in der Lage war. Alles kam darauf an, möglichst 
bald die Seenenge bei Rajgrod zu gewinnen. Für den 12. Februar befahl 
daher General v. Below dem XXIX. Reservekorps, den Vormarsch unter 
Sicherung gegen die Festung Osowiec in der Richtung auf Rajgrod fort¬ 
zusetzen und möglichst schon am 12. Februar Hand auf die dortige Enge zu 
legen. Die übrigen Armeeteile sollten weiter verfolgen, der Nordflügel 
dabei in südöstlicher Richtung vorgehen; er konnte westlich des Wysztyter 
Sees auf die Unterstützung des rechten Flügels der 10. Armee rechnen. 
Aus dem äußersten Südflügel der Armee alarmierte Generalmajor 
Voöß in der Nacht zum 12. Februar seine 79. Reserve-Division, 
um durch sofortigen Vorstoß über Prostken auf Rajgrod den Feind abzu¬ 
fangen, der sich durch Abmarsch von Lyck nach Südosten anscheinend der 
Umklammerung zu entziehen suchte. Die 3. Kavallerie-Brigade wurde zur 
Mitwirkung aufgefordert, die 80. Reserve-Division gebeten, das vom 
Feinde besetzte Grajewo anzugreifen und so den Vormarsch der 79. Re¬ 
serve-Division in der rechten Flanke zu sichern. General Litzmann wurde 
durch Funkspruch die Absicht gemeldet. Um 3° früh trat die 79. Reserve- 
Division an. Tauwetter drohte die Marschschwierigkeiten noch zu steigern. 
Vis zum Abend gelang es nur, schwache Vortruppen des Gegners am 
Südrande des Rajgrod-Sees zu vertreiben; die wichtige Enge blieb 
jedoch in der Hand des Feindes. Auch weiter links hatte die 
3. Kavallerie-Brigade bisher vergeblich den Durchbruch durch die 
Enge bei Sypittken versucht. Am Abend erhielt sie von General Lihmann 
als weiteres Ziel Marggrabowa zugewiesen. Inzwischen war die 
80. Reserve-Division von General Lihmann in der Frühe des 
12. Februar nach Norden zurückgerufen worden. Die 5. Infanterie- 
Brigade hatte ihre Stellung bei Baitkowen unter schweren Verlusten ge¬ 
räumt, ein Durchbruch der Russen in südwestlicher Richtung erschien nicht 
ausgeschlossen. Der zur Umfassung der Südflanke des Gegners angesetzte 
Angriff der 80. Reserve-Division kam, durch Feind in der rechten Flanke 
aufgehalten, östlich Baitkowen zum Stehen. In der Nacht wurden alle 
verfügbaren Kräfte der Division zum Angriff in der Richtung aus Neuen¬ 
dorf bereitgestellt. Auch die 2. Infanterie-Division war nicht 
weiter vorgekommen; am Abend wurde Thalussen nach schweren Kämpfen 
genommen. 
Hinter dem rechten Armeeflügel erreichte die 4. Kavallerie- 
Division den Raum östlich Bialla. Zahlreiche Unterkunftsorte mußten 
erst von feindlicher Kavallerie gesäubert werden, die auch die Orte jenseits
	        
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