Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Zertrümmerung des russischen Nordflügels. 
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d) Der Kampf der 8. Armee um die Seenschranke Rajgrod—Lyck 
vom 9. bis 14. Februar 1915. 
Karte 12. 
Nachdem die Gruppe Lihmann in den beiden ersten Tagen der Schlacht 
den Südflügel des Gegners am Pisseck eingedrückt hatte, kam es nach der 
„Direktive" des Armee-Oberkommandos^) darauf an, mit dem Amfassungs¬ 
flügel möglichst schnell Raum gegen die Linie Lyck—Arys zu gewinnen. 
General Lihmann sehte den Weitermarsch für den 9. Februar auf 6° vor¬ 
mittags an. Die 79. Reserve-Division sollte östlich an Vialla vorbei auf 
Mysken, die 80. Reserve-Division über Drygallen auf Reufchendorf, 7 hin 
westlich Lyck, vorgehen und die 2. Infanterie-Division östlich des Rosch- 
Sees herumgreifend die Straße Drygallen—Arys erreichen. Der Aus¬ 
führung dieses Befehls stellten sich aber ernste Schwierigkeiten in den Weg. 
Die Truppen der 79. und 80. Reserve-Division waren durch die großen 
Anstrengungen, fast ohne Nachtruhe und bei Versagen des Verpflegungs¬ 
nachschubes so erschöpft, daß vor Mittag ein Weitermarsch nicht mög¬ 
lich war. 
Nur die 2. Infanterie-Division trat, wie besohlen, um 6° 
früh aus der Gegend östlich Iohannisburg an und erreichte bis zum Mittag 
den Schwenzek-Abschnitt bei Ruhden, von wo sie nach Norden weiter zu 
marschieren hatte. Statt dessen wurde sie jedoch von General Lihmann nach 
Osten abgedreht, um mit der Masse den Vormarsch des demnächst gegen 
die Linie Lyck—Reuschendorf einschwenkenden XXXX. Reservekorps bei 
Drygallen zu decken. Hier stand Feind. Diesen griff die Division im Laufe 
des Nachmittags an, vermochte aber nicht mehr seinen Widerstand zu 
brechen. Eine nördlich Iohannisburg zur Sperrung der Straße nach Arys 
zurückgelassene gemischte Abteilung stand dort ebenfalls im Kampfe. 
Am die Mittagszeit waren auch die beiden Divisionen des 
XXXX. Reservekorps aufgebrochen. Die 79. Reserve-Division 
hatte aus den Feldwegen südöstlich Vialla wieder große Schwierigkeiten zu 
überwinden. Die Pferde waren in dem tiefen Schnee bald an der Grenze 
ihrer Leistungsfähigkeit angelangt. Der größte Teil der Mannschaften 
hatte schon am vergangenen Tage keine warme Verpflegung erhalten, und 
auch an diesem Tage vermochten die Feldküchen auf den verschneiten Wegen 
nicht zu folgen. Generalmajor Votzß beabsichtigte daher, mit seiner Division 
nur noch bis in Höhe von Vialla vorzumarschieren. Die 80. Reserve- 
Division war nachmittags auf Feind gestoßen und lag im Angriff 
gegen eine starke Stellung etwa 3 hin südlich Drygallen. 
K Februar. 
0 S. 179.
	        
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