Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

184 
Die Winter-Masurenschlacht. 
8. Februar. 
erließ das Armee-Oberkommando 10 erst in letzter Stunde anr Abend 
des 7. Februar. Während der den Südflügel der Armee bildenden 
16. Landwehr-Division (Königsberg) zunächst noch die Auf¬ 
gabe zufiel, die gegenüberliegenden Kräfte zu binden, sollten die drei an¬ 
greifenden Korps, das XXXVIII., links daneben das XXXIX. Reserve- 
korps und im Norden das XXI. Armeekorps, zu einer großen Rechts¬ 
schwenkung nach Südosten gegen die 30 Kilometer breite Linie Stallu- 
pönen—Wylkowyszki und damit gegen die Hauptrückzugsstraße und 
Eisenbahn des russischen Nordflügels antreten. Dabei hatte der rechte 
Flügel südwestlich an Pillkallen vorbei, der linke an der Landesgrenze 
entlang über Wladyslawow vorzugehen. Zu scharfes Vordrängen, be¬ 
sonders des XXXVIII. Reservekorps, sollte, falls der Gegner nicht zurück¬ 
wich, am 8. Februar vermieden werden, um die Ilmfassung zu voller 
Wirkung kommen zu lassen. Dagegen wurde dem XXI. Armeekorps 
„unaufhaltsames Vorgehen" zur Pflicht gemacht. Die 1. Kavallerie. 
Division, die sich noch am 8. Februar auf dem äußeren Armeeflügel 
sammeln sollte, wurde dem XXI. Armeekorps unterstellt. Weitgehende 
Aufklärung in den Rücken der feindlichen Armee und auf Kowno sowie 
baldige nachhaltige Zerstörung der Bahn Stallupönen—Kowno in der 
Gegend von Pilwiszki wurde gefordert. Die 5. Garde-Infanterie- 
Brigade hatte sich zur Verfügung des Armee-Oberkommandos nach 
Lasdehnen zusammenzuziehen; Teile der 1. Kavallerie-Division und das 
Truppenkommando TilsitZ hatten in ihren bisherigen Stellungen die rück¬ 
wärtigen Verbindungen der Armee zu decken. Das Armee-Oberkommando 10 
wollte zunächst in Insterburg verbleiben. 
Der Vormarsch des ersten Tages vollzog sich unter erheblichen 
Reibungen und führte nicht annähernd zu dem Ergebnis, das die Führung 
erhofft hatte. 
Gegen die 16. Landwehr-Division eröffneten die Russen bei 
Tagesanbruch Artilleriefeuer. Als die Infanterie des Nordflügels sich gegen 
die feindlichen Schützengräben entwickelte, fand sie diese stark besetzt; rück¬ 
gängige Bewegungen der Russen waren nirgends zu erkennen. 
Die Divisionen des unter dem Befehl des Generals der Kavallerie 
v. der Marwitz stehenden XXXVIII. Reservekorps kamen bei starkem 
Schneesturm nur langsam vorwärts. Drei Kilometer in der Stunde waren 
für Infanterie und Geschütze Höchstleistungen; Feldküchen und Troß blieben 
dahinter noch zurück. Erst gegen 2° nachmittags konnten sich die Divisionen 
0 S. 171/173.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.