Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die WinLer-MasurenschlachL. 
5. bis 
6. Februar. 
nach der 80. Reserve-Division überschreiten konnte, kam sie am folgenden 
Tage nur wenige Kilometer über den Abschnitt hinaus vorwärts. 
Während dieser schweren, aber erfolgreichen Kämpfe des Stoßflügels 
an den beiden ersten Angriffstagen stand die übrige Armeefront bereit, den 
Gegner anzupacken, sobald er sich rührte, ohne ihn aber vorzeitig auf¬ 
zuscheuchen. Je länger er ruhig blieb, um so sicherer mußte die geplante 
Amfassungsoperation wirken. Am 7. Februar konnten vor der Mitte und 
vor dem Nordflügel der 8. Armee Veränderungen beim Feinde nicht fest¬ 
gestellt werden. Die Beobachtung war durch Schneetreiben sehr erschwert. 
Überläufer und aufgefangene russische Funksprüche bestätigten aber, daß bis¬ 
her keine wesentlichen Verschiebungen vorgenommen worden waren. Falls 
der Feind abzöge, sollte versucht werden, ihn durch Artilleriefeuer und durch 
Angriff zu fesseln. Für den 8. Februar befahl das Armee-Oberkommando 
Eröffnung des Artilleriefeuers auf der ganzen Front. Die russischen Batterien 
antworteten zum Teil recht lebhaft. Nichts wies auf eine Schwächung der 
feindlichen Kräfte hin. Ein Funkspruch der russischen 57. Reserve-Division 
aus Szczuczyn besagte, daß angesichts des Vorgehens der deutschen 8. Armee 
die Lage bedrohlich sei; irgendwelche Schlußfolgerungen über die Absichten 
der russischen Führung ließen sich daraus noch nicht ziehen. Auch am nächsten 
Tage sollte der Feind durch Artilleriefeuer möglichst gebunden werden. 
Von den Verstärkungen, die das Armee-Oberkommando 8 nach 
dem rechten Flügel heranführte, trafen am 8. Februar mit erheblicher Ver¬ 
zögerung infolge der Schneeverwehungen nur Teile der 5. Infanterie-Vri- 
gadech in Rudczanny ein-). Von der 3. Reserve-Division war die 6. Re- 
serve-Infanterie-Brigade^) im Antransport. Ferner sollte vom 9. Februar 
ab um Ortelsburg die vom Oberbefehlshaber Ost zur Verfügung gestellte 
4. Kavallerie-Division ausgeladen werden. 
c) Vormarsch und Schwenkung der 10. Armee vom 8. bis 10. Februar 1915. 
Karte 11. 
Am 5. Februar hatte das Armee-Oberkommando 10 in Insterburg 
den Angriffsbefehl des Oberbefehlshabers Ost erhalten. Durch den russi¬ 
schen Vorstoß gegen die 1. Kavallerie-Division^) war an der Gesamt¬ 
lage nichts geändert worden. In dem freien Gelände zwischen Pissa 
und Schoreller Forst, also vor der Front der 16. Landwehr-Division und 
des XXXVTII. Reservekorps, mußte nachhaltiger Widerstand erwartet 
0 Bisher „zusammengesetzte Infanterie-Brigade" (Grenadier-Regiment 2 und 
mob. Ersatz-Regiment Königsberg II) der 1. Landwehr-Division. 
2) S. 179. — -) S. 171.
	        
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