Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Fortgesetzte Abgaben der 9. Armee. 
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seine rückwärtigen Stellungen zurückzugehen. Jedenfalls verschob er seine 
1. Armee ganz auf das rechte Weichsel-Äser. Damit war eine beträcht¬ 
liche Schwächung vor dem linken Flügel der 9. Armee verbunden. Am 
den 19. Februar wurde das Herausziehen des russischen V. und I. Korps 
aus der Rawka-Front bekannt. 
Angesichts der fortwährenden Schwächung des Gegners an dieser 
Front konnte der Oberbefehlshaber Ost der 9. Armee von Mitte bis Ende 
Februar unbedenklich weitere 2y2 Infanterie-Divisionen und eine Kaval¬ 
lerie-Division entziehen^). Die Ruhe an der Front wurde am 22. Februar 
durch stärkere russische Angriffe im Abschnitt des XXV. Reservekorps auf 
dem rechten Rawka-Afer unterbrochen. Während schwächere Angriffe süd¬ 
lich Wola-Szydlow erfolglos blieben, gelang den Russen am 24. bei 
Mogily ein Einbruch in größerer Breite. Ein Durchbruch wurde indes 
in schwerem, nächtlichem Kampfe unter Einsatz von Reserven vereitelt; die 
Mitwirkung der eigenen Artillerie war wegen Munitionsmangels gering. 
Die 9. Armee umfaßte nach Abgabe von 10y2 Infanterie- und vier 
Kavallerie-Divisionen Ende Februar nur noch 13 Infanterie- und zwei 
Kavallerie-Divisionen. Ihr gegenüber standen nach Schätzung des Armee- 
Oberkommandos 18 Infanterie- und 1 bis 2 Kavallerie-Divisionen. Diese 
erhebliche Verringerung der feindlichen Kräfte ließ beim Oberkommando 
Ende Februar den Entschluß reifen, „einen erneuten Durchbruchsversuch 
zu unternehmen^)". 
b) In West- und Ostpreußen. 
Karten 19 und 21 Band VI sowie Karten 9 und 13 Band VII. 
An der Front von der Weichsel bis Memel war nach dem vorüber-' 
gehenden Ausleben der Kämpfe um die Weihnachtszeit im allgemeinen mit 
Beginn des Jahres 1915 Ruhe eingetreten, abgesehen von einzelnen ört¬ 
lichen gewaltsamen Crkundungsunternehmungen. Rur an drei Stellen, 
bei Sierpc, Lötzen und Lasdehnen, schienen Angriffe der Russen weiter- 
reichende Ziele zu verfolgen. 
Am 1. Januar 1915 trat die Festung Thorn mit ihren Kampf¬ 
mitteln wieder unter den unmittelbaren Befehl des Oberbefehlshabers Ost. 
Rur die außerhalb der Festung auf dem Südufer der Weichsel befindlichen 
Truppen sollten nach wie vor dem Armee-Oberkommando 9 unterstellt 
bleiben. Den Befehl über die Sicherungsabteilungen der Festung auf dem 
Nordufer der Weichsel übernahm in der ersten Hälfte des Februar der 
Gouverneur, Generalleutnant v. Dickhuth-Harrach, selbst. Ihm unterstanden 
0 y2 3., 4. Infanterie-Division, 11. Reserve-, 21. Landwehr-Brigade, 6. Kaval¬ 
lerie-Division. — 2) Kriegstagebuch A. O. K. 9. 
. Januar bis 
8. Februar.
	        
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