Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Örtliche Kämpfe nördlich der Weichsel. 
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in festungskampfmäßigem Vorgehen unter Einsatz pionier-technischer Mittel 
fortzusetzen. Das machte einen Aufschub notwendig. Einstweilen sollten 
die Truppen sich in den erreichten Stellungen eingraben und sie nur dort 
aufgeben, wo der Sumpf das Eingraben unmöglich machte. 
Einen gewissen Erfolg schien das Unternehmen insofern gezeitigt zu 
haben, als der gegenüberstehende Feind zum Einsatz von Reserven ge¬ 
zwungen worden war. Der Angriff wurde jedoch in der geplanten Form 
nicht mehr fortgesetzt. Wegen des ungünstigen Geländes mußten sogar an 
einzelnen Stellen die im Angriff erreichten Linien wieder aufgegeben 
werden. Russische Vorstöße in der nächsten Zeit wurden überall abge¬ 
wiesen, im besonderen in der Nacht zum 15. März ein stärkerer Über¬ 
gangsversuch über die Pilica nordöstlich Inowlodz gegen die österreichisch¬ 
ungarische 7. Kavallerie-Division, die vorübergehend dorthin geschoben 
worden war. 
Am 10. März erhielt Generaloberst v. Woyrsch von General v. Conrad 
aufs neue die Weisung, möglichst starke feindliche Kräfte zu binden. Cr 
forderte daraufhin das Landwehrkorps zur Fortsetzung des Angriffs auf. 
Dazu kam es aber nicht. Am 16. März wurde durch eine Agentennachricht 
ein starker russischer Angriff gegen die Gruppe Köveß für die letzten März¬ 
tage als bevorstehend gemeldet. Generaloberst v. Woyrsch, der am 20. März 
sein Hauptquartier von Czenstochau nach Rieznanowice verlegte, stellte, da 
die Nachricht später noch einmal bestätigt und der Angriff nunmehr für den 
26. März angekündigt wurde, stärkere Kräfte seiner Landwehr-Divisionen 
zum Eingreifen im Norden bereit. Die österreichisch-ungarische Heeres¬ 
leitung führte außerdem ihrerseits fünf Marschbataillone heran. Der er¬ 
wartete Angriff blieb jedoch aus. Dafür forderte General v. Conrad am 
26. März abends dringend stärkere Kräfte zur sofortigen ünterstützung der 
in den Karpaten schwer kämpfenden 2. und 3. Armee an. Cs wurde ihm 
die deutsche 35. Reserve-Division zur Verfügung gestellt, jedoch ohne vier 
Bataillone und die schwere Artillerie. Der Abschnitt wurde aus das Land¬ 
wehrkorps und die Gruppe Köveß ausgeteilt. Der bisher immer noch fest¬ 
gehaltene Gedanke einer Offensive des Landwehrkorps mußte nunmehr end¬ 
gültig fallen gelassen werden. 
In der folgenden Zeit führten die Russen, besonders in den Nächten, 
noch eine Reihe mehr oder minder starker Vorstöße gegen einzelne Teile 
der ganzen Front, ohne daß ihnen erhebliche Erfolge beschieden waren. In 
der ersten Hälfte des April schienen Anzeichen auf eine russische Offensive 
im Weichselbogen hinzudeuten. Der Stellungsausbau wurde daraufhin 
mit Nachdruck gefördert. Zu einem Angriff des Feindes kam es jedoch auch 
diesmal nicht. 
16. März bis 
Mitte April.
	        
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