Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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15. März. 
134 Die Karpaten-Offensive. 
nächsten Tagen und Wochen aus dem Bereich der 1. Armee die 5., 106. und 
14. Infanterie-Division, aus dem der Armee Woyrsch das Oberkommando 
der 2. Armee, das Kommando des IV. Korps und die 27., 31. und 32. In¬ 
fanterie-Division heraus. Den Befehl über die am Nordflügel der Armee 
Woyrsch zurückbleibenden österreichisch-ungarischen Kräfte übernahm der 
Führer des XII. Korps, General der Infanterie v. Köveß. Ihm wurde als 
Verstärkung vom Kavalleriekorps Hauer die 9. Kavallerie-Division für die 
16. Infanterie-Division, die 7. Kavallerie-Division für die 35. Infanterie- 
Division zugeteilt. Die deutschen Truppen des Generalobersten v. Woyrsch 
verbreiterten ihre Abschnitte nach links. 
Der in heiße Kämpfe verstrickten Karpaten-Front durch eigenen gro߬ 
angelegten Vorstoß Entlastung zu bringen, war angesichts dieser fort¬ 
gesetzten Abgaben von Truppen ausgeschlossen. Als aber Generaloberst 
v. Woyrsch am 28. Februar erfuhr, daß die 9. Armee in der nächsten Zeit 
einen Offensivschlag planeH, erwog er, ob es nicht doch möglich sei, auch aus 
seiner Front die Russen aus ihren Stellungen hinauszuwerfen. Beim Land¬ 
wehrkorps, das in breiter Front in der Gegend westlich Kielce stand, schien 
ein örtlicher Erfolg möglich, wenn ihm einige Tage zur Vorbereitung des 
Angriffs gelassen wurden. Dieser wurde für den 6. März angesetzt, einen 
Tag nach dem Antreten der 9. Armee. 
Am 6. März früh brach das Landwehrkorps beiderseits Lopuszno 
vor. Im ersten Anlauf wurden die russischen Vorstellungen genommen. 
Dann arbeitete sich die Truppe in starkem Schneetreiben gegen harten Ost¬ 
wind bis zum Abend näher an die Hauptstellung heran. Der gefrorene 
Boden erschwerte das Cingraben in den erreichten Linien, an vielen Stellen 
stieß die Truppe nach Durchbrechen der Frostschicht auf Grundwasser und 
Sumpf. Am Morgen des 7. März sollte der Angriff mit besonderem Nach¬ 
druck aus dem linken Flügel der 3. Landwehr-Division bei und südlich Lo¬ 
puszno, der am weitesten vorgekommen war, fortgesetzt werden. Da jedoch 
die feindlichen Hindernisse durch das Artilleriefeuer noch nicht genügend zer¬ 
stört waren, blieb die Infanterie bei Tage in der recht ungünstigen Stellung 
liegen, die Munition der schweren Artillerie wurde knapp, die Aussicht auf 
Nachschub war gering. Ein Versuch, spät abends vorwärtszukommen, 
scheiterte. Noch hoffte man, daß es den Pionieren in der Nacht gelingen 
werde, die feindlichen Hindernisse an einzelnen Stellen zu zerstören; die 
Aufmerksamkeit des Feindes machte es aber unmöglich, an sie heranzu¬ 
kommen. Der beabsichtigte Sturm mußte auch am 8. März unterbleiben. 
Der Führer des Landwehrkorps, General der Kavallerie Freiherr v. König, 
entschloß sich mit Zustimmung des Generalobersten v. Woyrsch, den Angriff 
i) S. 292.
	        
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