Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Karpaten- Offensive. 
22. bis 
31. März. 
Gegen die Gruppe Szurmay sehten die Rüsten auch in den nächsten 
Tagen ihre Angriffe fort. Die Lage gestaltete sich hier so bedenklich, daß 
General v. Linsingen von neuem bei der österreichisch-ungarischen Heeres¬ 
leitung vorstellig wurde, um eine Verstärkung durch deutsche Truppen bei 
General v. Falkenhayn zu erwirken; General v. Conrad konnte nur ant¬ 
worten, daß er bereits in Unterhandlungen stehe, eine Entscheidung noch 
nicht getroffen sei. Dagegen stellte die 2. Armee auf den Antrag der Süd¬ 
armee hin Kräfte zur Unterstützung des linken Flügels der Gruppe Szur¬ 
may zur Verfügung. Mit deren Hilfe gelang es schließlich nach wechsel- 
vollen Kämpfen, wenigstens die unmittelbar den Uzsoker-Paß deckenden 
Höhen zu halten. Nachdem auch der russische Einbruch auf dem linken 
Flügel des Korps Vothmer durch Teile der 3. Garde- und 1. Infanterie- 
Division wieder ausgeglichen war, vermochte sich die ganze Front der 
Südarmee in ihren Stellungen mit Sicherheit zu behaupten. 
Die Abwehr bei der ö st erreichisch-ungarischen 2. und 
3. Armee bis zum Beginn der Osterschlacht. 
Das Hauptziel der russischen Angriffe war auch nach dem Fall der 
Festung Przemysl der Durchbruch durch die Front der 2. und 3. Armee 
geblieben. Ihre Anstrengungen richteten sich immer wieder gegen deren 
innere Flügel, wo die beherrschende Höhe des Veskid-Rückens südlich 
Lupkow den Eckpfeiler beider Armeen bildete. Die völlige Erschöpfung der 
Truppen der 3. Armee machte es unmöglich, den Absichten der Rüsten durch 
eigenen Angriff zu begegnen, wie es das Oberkommando der 2. Armee 
wiederholt forderte. Die nächsten Tage brachten das ganze Gebäude 
der Verteidigungsfront der 2. Armee ins Wanken. Schon in der Rächt 
zum 23. März wurde ihrem linken Flügel die wichtige Höhe Stoly nord¬ 
östlich Kalnica entrissen. Auch der rechte Flügel der 3. Armee mußte ge¬ 
stützt werden; sowohl die Gruppe Szurmay als auch die 4. Armee gaben 
weitere Kräfte dorthin ab. Sie vermochten jedoch neue Rückschläge nicht 
zu verhindern. In heftigen Kämpfen wurde in der Nacht zum 24. März 
der Ostslügel der 3. Armee vom Veskid-Rücken herabgeworfen und in der 
folgenden auch ihr linker Flügel durchbrochen und in eine neue Stellung 
beiderseits Zboro zurückgenommen. Die von der 4. Armee entsandten Ver¬ 
stärkungen (Teile der 8. Infanterie-Division) mußten hier eingesetzt werden, 
um den völligen Durchbruch zu verhindern. 
Die Lage war so bedenklich geworden, daß General v. Conrad sich von 
neuem an General v. Falkenhayn wandte, um zwei bis drei deutsche 
Divisionen zur Stützung der Front der 2. und 3. Armee zu erbitten. Rach 
längeren Verhandlungen kam am 26. und 27. März eine Vereinbarung
	        
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