Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Karpaten-Offensive. 
Rüsten gelungen, das XIII. Korps auf dem linken Flügel der Armee¬ 
gruppe Pflanzer nach Osten an die Lomnica zurückzuwerfen^). Glücklicher¬ 
weise konnten die ersten eingetroffenen Teile des XI. Korps die Lücke not¬ 
dürftig schließen; auch vom Dniester-Schuh waren Verstärkungen heran¬ 
geholt, obwohl der Russe auch hier Angriffsversuche unternommen hatte. Da 
nunmehr aber die rechte Flanke seiner Westgruppe stark bedroht war, nahm 
General v. Pflanzer bis zum 4. März die Front in die Linie Ottynia 
—südöstlich Bohorodczany—Solotwina und südwestlich davon zurück. So 
war auch der Westflügel der Armeegruppe Pflanzer bereits Anfang März 
in die Defensive gedrängt worden. Zur Stützung seines linken Flügels 
setzte General v. Pflanzer die neueingetroffene 30. Division des XI. Korps 
hier ein und zog bei Obertyn unter General Freiherrn Marschall die deutsche 
5. und österreichisch-ungarische 10. und 5. Kavallerie-Division sowie die 
Gruppe Lilienhoff zum Angriff auf Tlumacz zusammen; auch den Rest des 
XI. Korps (15. Division) ließ er nach Obertyn, die österreichisch-ungarische 
6. Kavallerie-Division nur bis Kuty-Wiznitz heranführen. 
Vis zum 13. März dauerten bei der Westgruppe heftige, aber unent¬ 
schiedene Kämpfe an. An diesem Tage brachen die Russen mit vier 
Kavallerie-Divisionen und einer Schützen-Brigade gegen die Gruppe 
Marschall vor und warfen sie zurück. Durch Gegenstoß und schnell heran¬ 
geholte Verstärkungen gelang es aber, den russischen Angriff zum Stehen 
zu bringen. Nachdem auch am 17. und 18. März neue feindliche Vorstöße 
gescheitert waren, trat Ruhe ein. Auf dem rechten Flügel der Armee wurde 
die nur sehr schwache Ostgruppe durch die 6. Kavallerie-Division und die 
88. Schützen-Brigade^) verstärkt und unter den Befehl des Führers des 
XI. Korps, Feldmarschalleutnants Ljubicic, gestellt. Vis zum 22. März 
wurde hier der Dniester bei Zaleszczyki erreicht. Südöstlich davon gingen 
die Russen über die Grenze zurück. 
Der Fall der FestungPrzemysl. 
Die Hoffnungen, die General v. Conrad an die Ende Februar in 
Gang gesetzte Offensive nahezu seiner ganzen Front südlich der Weichsel 
geknüpft hatte, waren nicht in Erfüllung gegangen. Die Lage der Festung 
Przemysl gestaltete sich immer bedenklicher. Am 11. März meldete das 
Festungskommando, daß bei äußerster Streckung sämtlicher erfaßbaren 
Lebensmittel die Festung allenfalls bis zum 24. März zu halten wäre. In 
einer Drahtung vom 14. März an General v. Falkenhayn sah sich General 
v. Conrad zum Eingeständnis des Mißerfolges der bisherigen Operationen 
0 Skizze s. — 2) Mit dem XI. Korps herangeführt.
	        
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