Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Neue Angriffsversuche der deutschen Südarmee. 
Gerok noch das Korps Hofmann hatten wesentlichen Geländegewinn zu ver¬ 
zeichnen. Am 10. März vermochte die 1. Infanterie-Division auf dem 
Sattel zwischen den beiden Höhen des Zwinin festen Fuß zu fassen. Am 
diesen Erfolg zu erweitern, beabsichtigte General v. Linsingen, die 4. Infan¬ 
terie-Division hier einzusetzen. Da aber Feldmarschalleutnant Hofmann 
meldete, daß er bei der allgemeinen Erschöpfung seiner Truppe nicht die 
ganze Division entbehren könne, wurde nur eine Brigade entsandt. Diese 
Hilfe genügte nicht, eine entscheidende Wendung herbeizuführen. Am 
13. März gingen die Muffen zu heftigen Gegenstößen über, die aber im 
allgemeinen abgewiesen wurden. 
Am gleichen Tage hatte General v. Linsingen eine Anfrage des deut¬ 
schen Generalstabschefs, ob noch für den März Aussicht auf Durchkommen 
durch das Gebirge bestände, unter der Voraussetzung bejaht, daß der An¬ 
griff auf der gesamten Karpaten-Front fortgesetzt würde, und daß 
milderes Wetter einträte. Am 17. März traf jedoch die Weisung von der 
österreichisch-ungarischen Heeresleitung ein1), daß der Angriff bis zum Ein¬ 
treffen der Ergänzungen im wesentlichen nur noch von der Südarmee und 
der Armee Pflanzer fortgeführt werden sollte. General v. Linsingen legte 
daher am 18. März in einem Immediatbericht an den Deutschen Kaiser 
seine Auffassung der Gesamtlage an der Karpaten-Front dar: Nach den 
bisherigen Erfahrungen böte ein frontaler Durchbruch durch das Gebirge 
keine Aussicht auf Erfolg, wohl aber ein mit starken Kräften nördlich der 
Karpaten geführter Angriff. Cr glaubte, das Gelingen dieser Operation 
zusichern zu können, wenn hier eine starke Armee unter deutscher Führung 
versammelt würde. Hierzu müßten die drei deutschen Divisionen der Süd¬ 
armee, die fortan defensiv zu bleiben habe, herausgelöst und wegen der un¬ 
günstigen Bahnverhältniffe im Fußmarsch auf den linken Flügel der Armee 
Pflanzer geführt werden. Erwünscht wäre ihre Verstärkung durch eine 
weitere deutsche Division und ein österreichisch-ungarisches Korps. Der 
Aufmarsch würde zwei bis drei Wochen beanspruchen. 
Am 20. März ging die Südarmee entsprechend den Weisungen des 
Generals v. Conrad von neuem zum Angriff vor, doch kam es nur zu rein 
örtlichen Erfolgen. 
Die Ereignisse nördlich der Karpaten bei der Armee¬ 
gruppe Pflanzer bis zum 22. März. 
In der Zwischenzeit hatte sich auch auf dem äußersten rechten Flügel 
der Karpaten-Front ein Amschwung angebahnt. Ende Februar war es den 
0 S. 124.
	        
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