Das Scheitern des Angriffs der österreichisch-ungarischen 2. und 3. Armee. 11?
die Armeegruppe Pflanzer nach Eintreffen des XI. Korps den Angriff
wiederaufnehmen.
Indessen blieb die Wirklichkeit erheblich hinter diesen Wünschen der
österreichisch-ungarischen Heeresleitung zurück. Trotz aller Anstrengungen
kam die 2. Armee auch in den nächsten Tagen nicht wesentlich vorwärts.
Als am 5. März ein aus dem rechten Flügel der 3. Armee unternommener
neuer Angriffsversuch unter schwersten Verlusten scheiterte, glaubte General
v. Voroevic die Einstellung der Offensive seiner Armee befehlen zu müssen.
Die österreichisch-ungarische Heeresleitung verfügte indessen auf Vor¬
stellungen der 2. Armee hin am 6. März abends, daß die Offensive mit
allen Mitteln fortzusetzen sei, auch die 3. Armee habe nicht nur mit ihrem
rechten Flügel weiter anzugreifen, sondern auch an der ganzen übrigen
Front den Gegner zum mindesten zu fesseln. Am 10. März erreichte die
Offensive ihren Höhepunkt. Auf dem rechten Flügel der 2. Armee waren
die Rüsten über den San zurückgedrängt worden, auch die Angriffsgruppe
Tersztyanszky hatte auf Valigrod und Lupkow Gelände gewinnen können,
doch war man von den Außensorts der Festung Przemysl immer noch
etwa 50 Irrn. entfernt. Der Feind aber schien einen großangelegten Gegen¬
angriff vorzubereiten. Bereits am 11. März setzte dieser östlich Lupkow ein
und warf den linken Flügel der 2. Armee in seine Ausgangsstellung
zurück. Trotzdem wurde der Angriff auf der übrigen Armeefront fort¬
gesetzt — das Schicksal von Przemysl hing von ihm ab! Aber er konnte
auch jetzt nicht durchdringen. Allen weiteren Plänen machte am 13. März
ein neuer russischer Gegenstoß ein Ende. Der linke Armeeflügel wurde
durchbrochen: der eigene Angriff war damit gescheitert, alles kam jetzt
darauf an, die Front zu stützen. Die 3. Armee hals durch Verlängerung
ihres Abschnittes bis in die Gegend von Lupkow. Am 14. März sah sich
General v. Boehm-Crmolli gezwungen, die Einstellung des Angriffes
anzuordnen.
Auch die 4. Armee hatte sich an dem allgemeinen Angriff beteiligen
sollen. Am 7. März war Feldmarschalleutnant v. Arz mit dreieinhalb
Divisionen (12., I^26., 8., 10.) gegen Gorlice, mit zwei Divisionen (39.,
51.) gegen Staszkowka angetreten. Der Angriff war jedoch nach anfäng¬
lichen Erfolgen stecken geblieben; seine Weiterführung mußte bis zum Ein¬
treffen von Verstärkungen auf den 17. März verschoben werden.
Die Kämpfe der Südarmee.
Auch bei der Südarmee waren die Versuche, den Gegner von den be- r«. Februar
herrschenden Kammhöhen zu werfen, nicht aufgegeben worden. Am 26. Fe-M»rz.
bruar hatte General v. Gerok eine neue Umfassung noch östlich des Swica-