Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Die zweite Offensive der österreichisch-ungarischen Heeresmitte. 
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Gebiet zu werfen als das eigene Heer auf den wenig leistungsfähigen 
Karpaten-Vahnen. So entschied sich General v. Conrad für den von der 
2. Armee vorgeschlagenen Frontalangriff. Das Oberkommando der 2. Armee 
ging nur mit schwersten Bedenken an seine Ausführung. Als starke Regen¬ 
fälle Hochwasser im Gebirge hervorriefen und hierdurch Brücken sowie 
Straßen — besonders die nach Cisna führende — gefährdet waren, dachte 
General v. Boehm-Crmolli ernsthaft an eine Verschiebung der Offensive 
bis zum Eintritt günstigerer Witterung. General v. Conrad jedoch drängte; 
die bedrohte Lage der Festung Przemysl übte einen zwingenden Einfluß 
aus. Cr ließ dem Chef des Generalstabes der 2. Armee seine Auffassung 
übermitteln, daß der schwierige Frontalangriff gegen Lupkow sich erübrigen 
könnte, wenn die 2. Armee mit einer starken Gruppe in nordwestlicher Rich¬ 
tung in die Gegend nördlich von Lupkow vorstieße. Anter diesen Be¬ 
dingungen sicherte auch die 3. Armee tatkräftige Unterstützung zu. General 
v. Boehm-Crmolli glaubte, mit Rücksicht auf die Festung Przemysl sich 
nicht länger sträuben zu dürfen. Beide Armeen vereinbarten nunmehr als 
Zeitpunkt des Beginnes des vorbereitenden Angriffes ihrer inneren Flügel 
den 26. Februar, .einen Tag später sollte dann die Hauptangriffsgruppe der 
2. Armee, die Gruppe Tersztyanszky, antreten. 
General v. Boroevic erließ am 23. Februar den Angriffsbefehl: der 
äußerste rechte Flügel (24. Infanterie-Division) sollte gegen die Linie 
Vidrany—Mezölaborcz, Gruppe Krautwald (2., 21., 45. Infanterie- 
Division, zusammengesetzte Brigade) beiderseits des Laborcza-Tales auf 
Laborczfö, das VII. Korps (17. und 20. Infanterie-, 1. Kavallerie- 
Division) über Havaj gegen Miko vorgehen, während der linke Flügel 
— Gruppe Kritek (11. Infanterie-, 4. Kavallerie-Division, 1. Landsturm- 
Brigade) und III. Korps (22. und 28. Infanterie-Division) — seine 
Stellungen zu halten hatte. 
Als am Abend des 24. Februar General v. Boehm-Crmolli gerade 
die letzten Befehle für den Angriff seiner Armee ausgab, hatten Regen 
und Tauwetter die Hauptnachschubstraße seiner Armee zwischen Takcsany 
und der Grenze völlig unbrauchbar gemacht. Trotz fieberhafter Anstren¬ 
gungen zur Beseitigung dieser neuen Schwierigkeiten mußte der Beginn 
der Offensive nochmals um 24 Stunden verschoben werden. 
An der Front der 2. und 3. Armee hatten inzwischen die Kämpfe 
ununterbrochen fortgedauert und zu einer starken Vermischung der Ver¬ 
bände geführt: von 6% Divisionen, die zur Verstärkung herangeführt 
waren, war nur noch eine (32.) als geschlossene Reserve übrig. Bei der 
Gruppe Szurmay und dem V. Korps hatten die 38. und Teile der 27., 
beim XVIII. Korps die 9. und beim XIX. die 41. Division eingesetzt 
24. bis 
26. Februar.
	        
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