Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Die Karpaten- Offensive. 
3. Fevruar. 
4. bis 
5. Februar. 
nommen und das Korps am 3. Februar vom serbischen Kriegsschauplatz zur 
3. Armee in Marsch gesetzt. Diese erhielt Befehl, ihre Stellungen unter 
allen Umständen zu halten. 
Mit Rücksicht auf die von General v. Conrad geplante große Offen¬ 
sive verschob General v. Boroevic seinen Gegenangriff, dem ja in Hinsicht 
auf die geringen verfügbaren Kräfte nur örtliche Bedeutung zukommen 
konnte. Die von der 4. Armee zugesagte Brigade wollte er nunmehr zur 
Stützung seines VII. Korps verwenden und beantragte in Teschen den 
geschlossenen Einsatz des VIII. Korps über den Azsoker-Paß, um so der 
zum Stehen gekommenen Offensive seines Ostflügels neuen Schwung zu 
verleihen. Da indessen gerade jetzt wieder am Westflügel zwischen dem 
III. und VII. Korps eine Lücke aufgerissen wurde, befürchtete General 
v. Conrad einen völligen Durchbruch im Laborcza-Tale. Cr wollte deshalb 
wenigstens eine Division des VIII. Korps auf Mezölaborcz vorgeführt 
wissen. Schließlich gab er aber am 3. Februar dem Antrage des Generals 
v. Boroevic statt unter der Bedingung, daß der Raum um Mezölaborcz 
unter allen Amständen mit den beiden dorthin in Marsch gesetzten Bri¬ 
gaden gehalten werden könnte^). 
Durch die Ereignisse auf dem linken Flügel der 3. Armee wurden in¬ 
dessen diese Pläne durchkreuzt. Schon am 3. Februar hatten Flieger starke 
Kolonnen im Anmarsch auf Sanok gemeldet. Die Widerstandskraft des 
linken Flügels war erschüttert, das hier kämpfende III. Korps plante seine 
Zurücknahme in die Gegend von Zboro. Am 4. Februar wurde die Mezö¬ 
laborcz deckende 2. Infanterie-Division, trotz tapferer Gegenwehr, an meh¬ 
reren Stellen durchbrochen; in erbitterten Straßenkämpsen fiel in der Nacht 
zum 5. Februar Mezölaborcz in russische Hand. Das rollende Material 
und der gesamte Train hatten gerettet werden können. Die Krise stieg auf 
den Höhepunkt. Am Abend des 5. Februar stand der linke Flügel der 
3. Armee, nordwestlich Konieczna an die 4. Armee anschließend, hinter der 
Ropa und Ondava bis westlich Felsöodor. Zu seiner Rechten klaffte eine 
breite, nur von schwachem Landsturm und Kavallerie gedeckte Lücke bis nord¬ 
westlich Sztropko. Von hier ab hielten die schwer mitgenommenen Korps, 
VII. und X., die Linie südlich Havaj — 4 lern. südlich Laborczrev—Schnitt¬ 
punkt der Bahn Homonna—Sanok mit der galizischen Grenze bis in die 
Gegend südlich Baligrod. Auch das rechts anschließende XVIII. Korps 
hatte seine Erfolge vom 23. bis 26. Januar nicht behaupten können und war 
bis südöstlich Baligrod—südlich Chrewt zurückgegangen. Rur der rechte 
i) Außer der kombinierten Brigade der 4. Armee war noch die 1. Landsturm- 
Brigade der 106. Landsturm-Division (Brigade Brauner) von der 1. Armee dorthin 
in Marsch gesetzt worden.
	        
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