Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Russische Gegenangriffe bringen die Offensive zum Stillstand. 
101 
eine großangelegte Offensive mit weitreichenden Zielen sehen zu sollen. Cr 
hatte daher, um Kräfte der Russen vom entscheidenden Ostflügel der 3. Armee 
abzuziehen, eine Offensive der 4. Armee angeregt. Von dieser war auch ein 
Vorstoß mit starkem Südflügel ins Auge gefaßt, der jedoch erst nach Aus¬ 
wirkung des Angriffes der 3. Armee beginnen sollte. Da die Lage auf dem 
linken Flügel seiner Armee aber immer bedrohlicher wurde, sah sich General 
v. Voroevic bereits am 30. Januar gezwungen, die Heeresleitung um schleu-6{|0’J^nuar^ 
nige unmittelbare Verstärkung zu bitten. General v. Conrad stellte darauf¬ 
hin der 4. Armee sofortigen Angriff oder Abgabe von Truppen anheim. Diese 
hielt einen Frontalangriff gegen die starken Feindstellungen für aussichts¬ 
los und entschloß sich daher zur Abgabe von Truppen; zunächst wurde aller¬ 
dings nur eine zusammengesetzte Brigade freigemacht und nach Mezölaborcz 
in Marsch gesetzt. Inzwischen waren aber im Raume um Lupkow und 
westlich davon das VII. und X. österreichisch-ungarische Korps weiter zurück¬ 
gedrückt worden; mitgelesene Funksprüche ließen die Fortsetzung der russi¬ 
schen Angriffe erwarten. Die Gefahr stieg aufs höchste. Der Raum Lupkow— 
Mezölaborcz war von ausschlaggebender Bedeutung für die österreichischen 
Operationen: aus ihm führte die einzige zweigleisige Strecke nach Norden 
über die Karpaten, die großen Straßen durch das Gebirge in das San- 
und Wislok-Tal zweigten hier ab, und in Lupkow nahm die nach Cisna 
und Kalnica führende Kleinbahn, die für den Nachschub der im oberen San- 
Tale kämpfenden Truppen unentbehrlich war, Anschluß an die Hauptstrecke. 
General v. Voroevic entschloß sich, mit der von der 4. Armee entsandten 
Brigade von Osten und seinem linken Flügelkorps sowie den von der 
4. Armee auf ihrem Südflllgel verfügbar gemachten KräftenH von Westen 
her den beim VII. Korps eingebrochenen Feind wieder zurückzuwerfen. 
General v. Conrad verfolgte jedoch höhere Ziele. Cr beabsichtigte, 
durch einen großangelegten Gegenstoß die Lage wiederherzustellen: unter 
der Führung des Generals der Infanterie Kritek (XVII. Korps) sollte 
eine Angriffsgruppe von fünf Infanterie-Divisionen und einer Kavallerie- 
Division (10., 13., 26., 45. und 11. Infanterie-Division, 11. Kavallerie- 
Division) zur Entlastung des Westflügels der 3. Armee südlich der Magora 
angreifen; die beiderseits Gorlice stehenden Teile der 4. Armee hatten sich 
anzuschließen. Als Tag des Beginns der Offensive wurde der 7. Februar 
vorgesehen^ In dieser kritischen Lage wurde das Anerbieten des Ober¬ 
befehlshabers der 5. Armee, Erzherzogs Eugen, das VIII. Armeekorps 
(9. und 21. Infanterie-Division) zur Verfügung zu stellen, dankbar ange¬ 
bt Cs handelte sich um schwache Teile der Gruppe Arz, die für den Gegenstoß 
des Südflügels der 4. Armee vorgesehen waren.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.