Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Februar. 
98 Die Karpaten-Offensive. 
dem sich der Gegner in starker Höhenstellung wieder gesetzt hatte. Die 
3. Garde-Infanterie-Division schob Teilkräfte bis in die Gegend südlich 
Zawadka vor und ruhte mit dem Rest westlich Tucholka. 
Durch diese unter ganz außerordentlichen Anstrengungen errungenen 
Erfolge schien endlich die Möglichkeit in greifbare Nähe gerückt, wenigstens 
mit dem linken Armeeflügel den Austtitt aus dem Gebirge zu erzwingen. 
General v. Linsingen war denn auch fest entschlossen, die Lage mit allen 
Mitteln auszunutzen. Die Kampfkraft' seiner Armee war jedoch unter der 
Einwirkung des schweren Ringens und der Witterung derart gesunken, daß 
der Cnderfolg ohne neuen Kräfteeinsatz zweifelhaft erscheinen mußte. 
Nennenswerte Reserven standen nicht mehr zur Verfügung: die Artillerie 
und die Maschinengewehr-Abteilung sowie das zugeteilte Infanterie- 
Bataillon der deutschen 5. Kavallerie-Division waren bereits zur 3. Garde- 
Infanterie-Division in Marsch gesetzt, Kavallerie in dem Gebirgsgelände 
nicht verwendbar. Da sich auch die erst am 31. Januar begonnene Offensive 
der Armeegruppe Pflanzer noch nicht ausgewirkt hatte, beanttagte General 
v. Linsingen bei der österreichisch-ungarischen Heeresleitung, ihm auf beiden 
Armeeflügeln weitere Kräfte, die österreichisch-ungarische 6. Infanterie-Divi¬ 
sion der Armeegruppe Pflanzer sowie Teile der 3. Armee, zu unterstellen. 
Am dem Gegner indessen keine Zeit zu neuem Widerstände und zum Heran¬ 
führen weiterer Verstärkungen zu lassen, wurde die Fortsetzung des Angriffs 
für den nächsten Tag befohlen, die Brigade Stehr hierzu der Gruppe Hof¬ 
mann unterstellt. 
Der 5. Februar brachte indessen nicht den erhofften Erfolg. Auf der 
ganzen Armeefront beantwortete der Gegner neue Amfassungsversuche mit 
Verlängerung seiner Linien, immer wieder stießen die Amgehungskolonnen 
auf Feind. So konnte nur die Gruppe Hofmann näher an Slawsko heran¬ 
kommen. Der rechte Flügel blieb südlich Wyszkow, die 1. Infanterie- 
Division vor den Höhenstellungen des Ostrog und Zwinin liegen. Die 
3. Garde-Infanterie-Division erreichte kampflos Zawadka, darüber hinaus 
in der Richtung auf Ilnik vorgeschobene Teile stießen bereits 3 Irrn nord- 
westlich Zawadka auf Feind. 
Der Anttag des Generals v. Linsingen auf Verstärkungen wurde am 
5. Februar von der österreichisch-ungarischen Heeresleitung abgelehnt. Da¬ 
gegen beabsichtigte General v. Conrad, durch neu heranzuführende Verstär¬ 
kungen dem Angriffe der Armeegruppe Pflanzer neuen Antrieb zu verleihen 
und dadurch die Südarmee zu entlasten.
	        
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