Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

82 
Die Karpaten-Offensive. 
lung der Zustimmung zur Bildung der Südarmee General v. Conrad um 
alsbaldige Bekanntgabe der für sie in Aussicht genommenen Aufgabe, ihrer 
Zusammensetzung und Aufmarschräume. Auch sprach er hierbei als Ansicht 
des Deutschen Kaisers aus, daß „für alle jene Fälle, in denen, wie voraus¬ 
zusehen, die österreichische 3. Armee und die Südarmee gemeinsam und im 
engsten Zusammenhang zu operieren gezwungen sein würden, das erhoffte 
Ziel nur bei Unterstellung beider Armeen unter einheitlichen Befehl er¬ 
reicht werden könne". 
».Januar. In seiner am Abend des 9. Januar einlaufende Antwort legte 
General v. Conrad die Ausgaben der Südarmee wie folgt dar: „Im Zu¬ 
sammenhang mit dem gegen Raum Sanok—Lisko—Stary-Sambor zu 
führenden Hauptangriff österreichischer 3. Armee geht Südarmee als Am- 
fassungsgrrrppe aus Raum nordöstlich Munkacs und nördlich Huszt zum 
Angriff vor, hierbei die Hauptlinien über Verecke—Tucholka, über Volo- 
vec—Tuchla und über Toronya—Wyszkow benutzend. Rach Erreichen des 
Raumes Dolina—Stryi—Synowodsko wird weitere Aufgabe der Süd¬ 
armee vom Ergebnis der Kämpfe 3. Armee im Raume südlich Przemysl 
einerseits und von dem Eingreifen russischer Verstärkungen andererseits ab¬ 
hängen. Je nach Lage wird Südarmee entweder über Drohobycz— 
Voryslaw in Kamps 3. Armee umfassend und entscheidend eingreifen oder, 
falls 3. Armee bis dahin schon in den Raum Sambor—Przemysl gekommen 
sei, über Zydaszow—Zurawno—Martinow gegen Flanke und Rücken des 
Feindes vorgehen. Sollten aber starke russische Kräfte in den Raum 
Stanislau—Radworna—Kolomea herangeführt werden, so könnte auch der 
Angriff auf diese feindlichen Kräfte die weitere Aufgabe der Südarmee sein, 
wofür ihr dann auch die mit dem linken Flügel über Körösmezö vorgehende 
Armeegruppe General der Kavallerie v. Pflanzer unterstellt würde. Je 
nach diesen, erst im Verlauf der Operationen zu übersehenden Aufgaben 
wird A. O. K. auch die Vefehlsverhältnisse der Lage entsprechend regeln und- 
Zusammenfassen von höheren Verbänden für gemeinsame Aufgaben ver¬ 
fügen." 
Gegen die hier niedergelegten Absichten hatte General v. Falkenhayn 
10. Januar, ernste Bedenken, die er in einem Fernspruch vom 10. Januar General 
v. Conrad zum Ausdruck brachte: Rach allen ihm vorliegenden Nachrichten 
sei das Karpaten-Gebirge östlich des Azsoker-Passes in der jetzigen Jahres¬ 
zeit für deutsche Artillerie und Trainfahrzeuge nicht passierbar. Auch sei 
ihm nicht bekannt, daß die von der österreichisch-ungarischen Heeresleitung 
mit dem Oberbefehlshaber Ost getroffenen Vereinbarungen eine Operation 
über Stryj ins Auge gefaßt hätten, er nehme vielmehr an, daß der Einsatz 
der Südarmee bei und westlich des Azsoker-Passes beabsichtigt gewesen sei..
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.