Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Einnahme von Montmödy. 
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Sommauthe auf St. Pierremont. Cs wurde vom Armee-Oberkommando 4, 
entsprechend dem Befehl der Obersten Heeresleitung, von nun an der 
5. Armee zur Verfügung gestellt. 
Während der 29. August für die mit der Lösung der Hauptaufgabe 
betrauten drei Korps der S. Armee erhebliche Verzögerungen gebracht und 
eine neue Lage geschaffen hatte, bedeutete die kampflose Einnahme der 
Festung Montmsdy eine willkommene und freudige Überraschung. Am 
3° nachmittags meldete General Franke aus Colmey, daß Stadt und 
Zitadelle vom Feinde geräumt und vom Pionier-Regiment 29 besetzt seien. 
Gleichzeitig wurde bekannt, daß das XIII. Armeekorps während seines 
Vormarsches auf Dun auf die aus der Festung entwichene Besatzung 
getroffen war und sie teils außer Gefecht gesetzt, teils zerstreut hatte. Aus 
einer späteren Meldung des Generals Franke ergab sich, daß Montmedy 
bereits vor Einrücken des Pionier-Regiments 29 von Norden her durch 
ein Landwehr-Vataillon der Etappentruppen der 4. Armee besetzt worden 
war"). Die Straßenbrücke über die Chiers und der Cisenbahntunnel waren 
gesprengt, ebenso die Straßenbrücken bei Chauvency St. Hubert und bei 
Chauvency le Chkteau. Der Bitte des Generals Franke, seinen Truppen 
nach den anstrengenden Märschen der letzten Tage in den bisherigen Unter- 
kunftsorten eine ein- bis zweitägige Ruhe zu gewähren, entsprach das Armee- 
Oberkommando nicht. Cs befahl die Besetzung von Montmedy und stellte 
das zur Angriffsgruppe gehörige Mörser-Regiment dem XIII. Armee¬ 
korps zur Verfügung. 
Auch von Verdun her drohte keine unmittelbare Gefahr. Beim 
V. Reservekorps und der 33. Reserve-Division benutzten die Truppen den 
29. August, um in den ihnen zugewiesenen Abschnitten Verteidigungs- 
anlagen herzurichten. Der Feind verhielt sich während des ganzen Tages völlig 
ruhig. Im Vorgelände der ständigen Befestigungen von Verdun schienen 
nm schwache Kräfte in der Linie Confenvoye—Ornes—Abaueourt zu stehen. 
Kämpfe des rechten Flügels der 5. Armee an und jenseits der Maas. 
Für die der S.Armee bevorstehende Aufgabe, den Maas-Äbergang z«. August, 
im Angesicht eines offenbar zu hartnäckiger Verteidigung entschlossenen 
Feindes zu erzwingen, war es operativ von großem Vorteil, daß das jetzt 
von der 4. zur ö. Armee übertretende VI. Armeekorps bereits jenseits des 
Flusses stand und selbst keinen Feind mehr unmittelbar gegenüber hatte. 
Kronprinz Wilhelm beschloß sogleich am Morgen des 30.August, 
das Korps in südlicher Richtung gegen Flanke und Rücken der vor seiner 
*) S. 68.
	        
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