Auffassung des Armee-Oberkommandos 5 am 29. August.
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im Marsch oder Aufbruch nach Südwesten beobachtet worden. Bei
Doulcon und Clery le Petit, zwischen Villers devant Dun und Ainereville
sowie am Waldrande südöstlich Ainereville waren stark ausgebaute, von
Infanterie und Artillerie besetzte Stellungen, ferner bei Ainereville, Cunel,
Nantillois, Dannevoux und Forges feindliche Batterien erkannt. Forges
und Gercourt hielt der Gegner besetzt. Auch bei Bethincourt und auf der
Höhe 281 nördlich des Ortes befanden sich besetzte Schützengräben und
Geschützstände. Bei Malaneourt, Cuisy und Septsarges war gegen 11"
vormittags Infanterie und Artillerie versammelt gewesen, auf der Straße
Malaneourt—Cuisy hatte zur gleichen Zeit eine 3 km lange Infanterie¬
kolonne gerastet. Die Stärke des gegenüberstehenden Feindes wurde von
einem Beobachter aus mindestens zwei Armeekorps, von einem anderen im
Räume Verdun—Ste.Menehould—Grandpre—Dun auf etwa vier Armee-
korps geschätzt. Letzterer faßte seinen Gesamteindruck dahin zusammen, daß
hinter der vorderen Verteidigungsstellung des Gegners an der Maas eine
zweite in der Linie Bantheville—Cunel—Cuisy—Csnes verlaufe und daß
in dieser zwischen 11° und 12° mittags starke Truppenverschiebungen statt-
gefunden hätten. Außerdem seien die Ortschaften am Ostrand des Argonner-
Waldes zwischen Grandpr« und Clermont von Infanterie und Wagen-
kolonnen stark besetzt, am Westrand der Argonnen zwischen Vienne
le Chöteau und Ste. Menehould mit Kolonnen und Wagenparks belegt.
Nach diesen Fliegermeldungen machte sich das Armee-Oberkommando
auf hartnäckige Kämpfe nicht nur um die Maas-Ubergänge selbst, sondern
vor allen Dingen auf dem jenseitigen Äser gefaßt. Cs wies daher um 2° nach-
mittags die Generalkommandos des XIII. Armeekorps, VI. Reservekorps und
XVI. Armeekorps darauf hin, daß sich „hinter der längs der Maas-Linie
Forges—Sivry—Dun—Mont festgestellten vorderen Verteidigung des
Feindes eine stark ausgebaute Hauptstellung in Linie Villers—Ainereville
—Cunel—Nantillois—Cuisy—Bßthincourt" befinde und „in Gegend Dom-
basle—Clermont—Aubrsville weitere Truppenansammlungen" festgestellt
seien. Die dann im Laufe des Nachmittags von den Generalkommandos
eingehenden Meldungen über ihre eigenen Erkundungsergebnisse bestätigten
im allgemeinen diese Auffassung und ließen auch erkennen, daß geeignete
Maßnahmen getroffen waren, um der veränderten Lage Rechnung zu
tragen und den Flußübergang planmäßig vorzubereiten. Das XIII. Armee-
korps teilte außerdem mit, daß die 4. Armee auf ihrem Südflügel bei
Aoncq in erfolgreichem, bei Luzy in schwerem Kampfe stehe*). Der
Kommandierende General wollte bei Dun und nördlich davon in zwei
Das letztere traf nicht zu. S. 68.