Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

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Der Kampf an der Maas und Aisne. 
Armeekorps geschätzt. Je ein weiteres Armeekorps sollte im Raum Brieulles 
—Montfaueon-Cunel und weiter rückwärts in der Gegend um Varennes 
stehen. General der Infanterie v. Mudra ersah daraus die Unmöglichkeit, 
den Übergang in der bisher beabsichtigten Weise auszuführen. Auch hier 
versuchte die schwere Artillerie nachmittags durch eigene Feuereröffnung 
eine Gegenwirkung der feindlichen Batterien herauszulocken. Diese ver- 
hielten sich indessen still. 
Für das weitere Verhalten aller drei Korps wurden neue Weisungen 
des Ar mee-Ob erkomm an dos maßgebend. Dieses hatte von 
seinem bisherigen Hauptquartier in Esch zur Erleichterung des Befehls- und 
Meldewesens in Veuveille einen ständig mit Generalstabsoffizieren besetzten 
Gefechtsstand einrichten lassen, von dem Fernsprechverbindung zu den 
Generalkommandos ermöglicht wurde. Auch der Armeeführer und sein 
Generalstabschef hielten sich hier täglich längere Zeit auf. Während am 
Vormittag die Verhältnisse vor der Front der eigenen Armee noch unklar 
blieben, auch nur spärliche Meldungen über den Vormarsch der gegen die 
Maas angesetzten Korps einliefen, gewann das Oberkommando bis zum 
Mittag durch mehrere Funksprüche der 4. Armee und eine Fernfprech- 
Mitteilung des Chefs der Operationsabteilung der Obersten Heeresleitung, 
Oberstleutnants Tappen, die Auffassung, daß bei der rechten Nachbararmee 
die Krisis im Kampf um den Maas-Äbergang durch das Eingreifen von 
Teilen der 3. Armee gegen die linke Flanke und den Rücken des Feindes 
behoben worden war. Dieser befand sich seit dem 28. August im Abzug 
über Vendresse und Chagny nach Westen und Südwesten. Herzog Albrecht 
hatte hinzugefügt, dem Höheren Kavalleriekommandeur 4 „winke durch 
überholende Verfolgung über Dun großer Erfolg". Eine solche kam nun 
freilich erst in Frage, wenn das Kavalleriekorps hinter dem XIII. und 
VI. Reservekorps die Maas überschritten haben würde. Für spätere Ver- 
Wendung des Kavalleriekorps im Sinne dieser Anregung war es von Wich- 
tigkeit, zu wissen, wo sich der linke Flügel der 4. Armee, das VI. Armeekorps, 
zur Zeit befand und welche Ziele ihm gesteckt waren. Hierüber ergingen 
daher mehrere Anfragen des Armee-Oberkommandos 5 an die 4. Armee'). 
Zwischen l° und 2°nachmittags ergaben vortreffliche Fliegermeldungen 
ein genaues Bild der Feindlage auch vor der Front der eigenen Armee. 
Die Gegend von Stenay—Rouart war zwischen 9° und 10" vormittags 
frei vom Feinde gefunden, auf der Straße Sommauthe—Grandprs dagegen 
und im Raum Bayonville—Bantheville—Grandprs zahlreiche Kolonnen 
') Hm !2:<0 mittags und 320 nachmittags. Der letztere Funkspruch enthielt 
außerdem die Angabe, daß Montmedy in unserer Hand und daß „vor Maasfront 
Dun—Sivry starker Feind eingegraben" sei. S, 67.
	        
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