Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

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Der Kampf an der Maas und Aisne. 
der nach dauernden, außergewöhnlichen Märschen mit steten Kämpfen dringend 
geboten sei", in den der Armee zugewiesenen Vormarschstreisen abzumarschieren. 
Kurz darauf, um 11° abends, lief jedoch die Antwort der Obersten 
Heeresleitung auf die Anfrage von 1" mittags ein. Sie lautete. „Mit 
Absicht 3. Armee, in südlicher Richtung zu verfolgen, einverstanden. 4. Armee 
hat ihre Bewegungen mit 3. Armee in Übereinstimmung zu bringen. Linker 
Flügel 2. Armee nimmt ungefähre Richtung Reims." Hieraus ersah das 
Oberkommando, daß die Oberste Heeresleitung selbst nicht mehr die in ihrer 
Weisung vom 27. August abends angegebene Vormarschrichtung nach Süd- 
westen innegehalten wissen wollte, vielmehr das Einschwenken nicht nur 
der 3., sondern auch der 2. Armee nach Süden ins Auge gefaßt hatte. 
Eine um 2°nachts eingehende schriftliche Mitteilung des Herzogs 
Albrecht von Württemberg bestätigte ferner, daß dessen Armee am 31. August 
gegen die Aisne vorzugehen beabsichtigte, mit dem rechten Flügel, dem 
VIII. Armeekorps, um 6° vormittags von Lameh auf Semuy. Da nach 
dieser Mitteilung nicht nur feindliche Biwaks bei Attigny, Rilly und 
Vouziers, sondern auch um 530 nachmittags Kolonnen im Marsch von 
Vouziers nach Norden und Osten durch Flieger festgestellt waren, so glaubte 
man im Armee-Oberkommando 3, daß die 4. Armee bei ihrem Vormarsch 
noch diesseits der Aisne auf Feind stoßen würde — dies um so mehr, als 
gleichzeitig hinzugefügt war, daß das VI.Armeekorps der Z.Armee bei 
Sommauthe—Vaux aus südlicher Richtung angegriffen werde. 
Aus dieser Wandlung der Gesamtlage ergab sich ohne weiteres der 
Entschluß des Generalobersten Freiherrn v. Hausen, „die Bewegungen der 
3. Armee für den 31. August in vollste Übereinstimmung mit denen der 
4. Armee zu bringen, um in gemeinsamem Handeln mit dieser, wenn mög- 
lich, auf einen rechts umfassenden Angriff des gegen die 5. und 4. Armee 
vordringenden Feindes zu kommen und ihn von seinen Verbindungen ab- 
zuschneiden^)". 
Am 31. August, um 4° vormittags, erging daher ein kurzer Armeebefehl: 
Das XIX. Armeekorps sollte den vor seiner Front befindlichen Feind in 
Anlehnung an das VIII. Armeekorps angreifen, das XII. Armeekorps um 
6" vormittags auf Pauvres, das XII. Reservekorps unter Sicherung der 
rechten Flanke und des Rückens der Armee um 6°vormittags auf Iuniville 
vorgehen. Die Oberste Heeresleitung wurde um 5" vormittags funken- 
telegraphisch unterrichtet, daß die 3. Armee im Anschluß an die 4. zum 
Angriff in südöstlicher Richtung schreiten werde. Auch das Armee-Ober- 
kommando 4 erhielt Nachricht. 
_ ^ Generaloberst Freiherr v. Hausen, Meine Erlebnisse und Erfahrungen als 
Oberbefehlshaber der 3. Armee im Bewegungskriege 1914. Ungedruckt.
	        
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