Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

392 Die Operationen auf feindlicher Seite bis zum Beginn der Marneschlacht. 
Abend ruhten gänzlich ermüdet: die 51. Reserve-Division südlich Guigni- 
court, das X. Korps anschließend südlich Berry au Vac, das I. südlich 
Pontavert, das III. um Villers en Prayeres, das XVIII. um Vauxtin, 
die Gruppe Valabregue um Chassemy. Die 4. Kavallerie-Division blieb 
bis in die Nachmittagsstunden bei Conde westlich Vailly zur Deckung 
des Rückzuges stehen und rückte dann nach Nampteuil sous Muret hinter 
den linken Flügel der Armee. Zu Kämpfen kam es nicht. Die seit dem 
Vorabend nördlich Soissons gemeldete deutsche Heereskavallerie stand vom 
Morgen an bei Terny (nördlich Soisions) und trieb von dort aus dauernd 
Patrouillen gegen die von Vauxaillon und östlich nach Süden ab¬ 
marschierenden französischen Abteilungen vor, ohne indes anzugreifen. Nur 
ein am Morgen bei Couey le Chateau stehendes Infanterie-Regiment, das 
infolge eines unglücklichen Zufalls den Befehl zum Abmarsch nicht erhalten 
hatte, wurde am Nachmittag zersprengt. 
Der am Abend von Craonne nach Ioncherry sur Vesle verlegte Armee- 
stab atmete auf, als er erfuhr, daß die ganze Armee ungefährdet das Süd- 
ufer der Aisne erreicht hatte. 
Die englische Armee wurde von der französischen Heeresleitung 
noch in der Linie La Ferte Milon—Nanteuil le Haudouin vermutet, hatte 
aber am Abend, wie bereits geschildert), schon den weiteren Rückmarsch 
auf die Marne angetreten. Die 6. Armee stand in der Gegend von 
Senlis, Creil und nordwestlich. Vor der englischen Front schienen starke 
Kräfte der deutschen 1. Armee, begleitet von Heereskavallerie, im Vormarsch 
in südlicher und südöstlicher Richtung zu sein. Vei der Heeresleitung ein- 
gegangene Nachrichten besagten, daß stärkere deutsche Truppentransporte 
von Belgien kommend durch Deutschland nach dem Osten fuhren. Genauere 
Angaben über ihre Stärke fehlten. 
Z.September. Waren die weiteren Absichten der französischen Heeresleitung in der 
am I.September ausgegebenen Instruction generale Nr. 4 nur unklar 
angedeutet gewesen, so fanden sie in einer am 2. September erlassenen 
geheimen Weisung^) an die Armeeführer eine Ergänzung. In dieser wurde 
die Lo slösung der Armeen von dem Druck des ver- 
folgenden Gegners als nächste Aufgabe bezeichnet. Als neue 
Widerstandslinie, die durch Schanzarbeiten rechtzeitig verstärkt werden 
sollte, war die Linie Ioinville en Vallage—Brienne le ChAteau—Areis fm 
Aube—Nogent sur Seine—Pont sur Aonne ins Auge gefaßt. In ihr 
*) S. 388. 
2) Ordre Nr. 3463 personnel et secret vom 2. September 1914. Ioffre, a. a. Ö., 
S. 101.
	        
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