Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

382 Die Operationen auf feindlicher Seite bis zum Beginn der Marneschlacht. 
bis Gercourt die Höhen des linken Maas-Afers, ohne ernstlich vom Gegner 
belästigt zu werden. Ein Vorgehen der Gruppe Durand auf dem rechten 
Ufer unterblieb aus nicht bekannten Gründen. Von der Armee war 
als Armeereserve die 40. Infanterie-Division nach Romagne sous Mont- 
faueon, die Hauptreserve Verdun (72. Reserve-Division) nach Vethelainville 
gezogen worden. Zwischen 4° und 5°nachmittags verstärkten sich die 
deutschen Angriffe gegen die 8. und 7. Infanterie-Division. Crstere verlor 
nach heftigem Kampf Montigny, letztere mußte in die Gegend südlich Tailly 
zurückgehen. Trotzeines um 6° nachmittags erlassenen Befehles des Generals 
Sarrail an die 8. Infanterie-Division, daß sie, koste es was es wolle, ihre 
Stellungen zu halten habe, wurde diese Division weiter zurückgedrängt und 
verlor Villers. Die 7. Infanterie-Division versuchte durch Gegenangriffe die 
Lage wieder herzustellen, mußte aber noch weiter Gelände preisgeben. Nur 
die 10. Infanterie-Division am linken Flügel konnte sich bei Rouart halten. 
Um 8" abends ging bei der Z.Armee eine telegraphische Weisung des 
Generals Ioffre ein, daß sie ihren Angriff einzustellen habe und ihre 
weiteren Bewegungen mit denen des rechten Flügels der 4. Armee in 
Einklang bringen solle. Von diesem war seit Mittag bekannt, daß er im 
Rückzug begriffen war. General Sarrail konnte sich nicht entschließen, 
daraufhin schon die ganze Maas-Linie aufzugeben. Cr befahl um 11° 
abends, daß am 1. September das VI. und V. Korps ihre Stellungen halten, 
das IV. mit der 10. Infanterie-Division in möglichster Fühlung mit dem 
rechten Flügel der Nachbararmee zurückgehen sollten. Die Gruppe Durand 
sollte aufs neue versuchen, vorzugehen. 
Das IV. Korps, besonders die 8. Division, hatte in den Kämpfen am 
31. August recht ernste Verluste erlitten. 
Die 4. Armee benutzte den 31. August, um an zwei Stellen Gegenstöße 
gegen den nachfolgenden Gegner zu machen. Auf dem rechten Flügel griff das 
II. Korps mit beiden Divisionen nebeneinander über Thenorgues auf 
Buzancy und nördlich an. Die Kampfkraft der Infanterie scheint indessen 
erschöpft gewesen zu sein. Schon beim Eintritt in den Wirkungsbereich des 
deutschen Artilleriefeuers gegen 9° vormittags fluteten Teile der rechten 
Division hinter die eigene Artillerie zurück und rissen bald die anderen Teile 
des Korps mit sich. Das Korps ging unter starkem Geschützfeuer der Deut- 
fchen zurück. Sein Verbleib am 31. August abends ist unsicher; es scheint 
hinter der Bar bei Thßnorgues biwakiert zu haben. Eine Folge des früh- 
zeitigen Rückzuges war die Entblößung des linken Flügels der 3. Armee, 
deren Angriff, wie erwähnt, hauptsächlich durch das Versagen des II. Korps 
zum Stehen kam. Weiter nördlich machte das XII. Korps, unterstützt von 
Teilen des Kolonialkorps, einen Gegenstoß bei Voncq. Hier griffen die
	        
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