Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Kämpfe der Armee-Abteilung Foch am 3V. August. 
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Tourteron—Höhen nördlich Scordal eingesetzt. Cs gelang aber nicht, 
den kraftvoll geführten deutschen Angriff auf die Dauer aufzuhalten. 
Nach heftigem Widerstand, besonders am Nordrand von Tourteron, ging 
zuerst die 60. Reserve-Division „assez gravement eprouvee" über 
Charbogne auf das Südufer der Aisne zurück. Das XI. Korps selbst schloß 
sich dem Rückzug an, überschritt bei Attigny die Aisne und nächtigte bei 
Chuffilly und Vaux-Champagne. Die 52. Reserve-Division hatte in der 
Acht vom 29. zum 30. August westlich Tourteron geruht und war in aller 
Frühe, anscheinend noch vor Empfang der neuen Armeebefehle, auf Scordal 
abgerückt, um das südliche Aisne-Ufer zu gewinnen. Kurz nachdem sie die 
Sicherungen der marokkanischen Division nördlich Scordal durchschritten 
hatte, erreichte sie der Armeebefehl, sofort Wignicourt anzugreifen und sich 
um jeden Preis (ä tout prix) dieses Ortes zu bemächtigen. Die Division 
machte kehrt, ging auf Chesnois vor, das im feindlichen Feuer durchschritten 
wurde. Nördlich des Ortes stießen die Truppen auf stärkere deutsche 
Infanterie, die sogleich zum Angriff überging. Die 52. Reserve-Division 
zog sich auf den Ort zurück und leistete dort bis etwa 2°nach¬ 
mittags Widerstand. Dann fiel Chesnois nach erbittertem Nahkampf 
in deutsche Hand. Die Division mußte weiter über Sorcy zurückgehen. 
Sie erreichte abends, arg mitgenommen, Alland'huy und Givry und scheint 
während der Nacht mit Teilen auf dem Süd-Ufer der Aisne geruht zu 
haben, wobei sich Zeichen großer Unordnung bemerkbar machten. Das 
IX. Korps hatte sich zur Aufgabe gefetzt, Hand auf die Straße Rethel— 
Novion Porcien zu legen. Zu diesem Zweck sollte die marokkanische 
Division von Lucquy—Novy in die Gegend von Vertoncourt rücken und 
sich dort eingraben, links anschließend eine Brigade der 17. Division 
auf den Höhen zwischen Sorbon und Arnicourt eingesetzt werden, während 
die andere Brigade in der bisher besetzten Sicherungslinie Auboncourt— 
Novy als Armeereserve stehen zu bleiben hatte. Die 9. Kavallerie-Division 
hatte Befehl erhalten, bis zum Eintreffen der anderen Verbände nördlich 
Rethel im Halbkreis zu sichern. Man nahm fälschlich beim General- 
kommando an, daß sie noch dort stehe, während sie in Wirklichkeit am 
Vorabend in die Orte südlich der Aisne zurückgegangen war. Bereits 
um 6° vormittags setzte ein deutscher Angriff von Vauzelles her gegen 
die Sicherungen der 17. Division bei Lucquy—Novy ein. Die deutsche 
Artillerie nahm die ftanzösischen Stellungen und das Hintergelände bis 
zur Aisne unter wirksames Feuer, selbst das Generalkommando des 
IX. Korps hatte Verluste. Die marokkanische Division fand Vertoncourt, 
das sie von der 9. Kavallerie-Division besetzt glaubte, in deutscher Hand. 
3hr Angriff auf den Ort kam im deutschen Feuer nur langsam vorwärts.
	        
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