Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

352 Die Operationen aus feindlicher Seite bis zum Beginn der Marneschlacht. 
nach das Moment der Überraschung zu einem „entscheidenden Erfolg" 
führen. Gegen den nordöstlich Guise festgestellten Gegner genüge ein 
französisches Korps zur Abwehr hinter dem Oise-Abschnitt. General 
Lanrezae war anderer Ansicht, machte aber angesichts dieser bestimmten 
Äußerung des Oberkommandierenden keine weiteren Einwendungen mehr. 
Da General Ioffre im übrigen gegen die getroffenen Maßnahmen keinen 
Einspruch erhoben hatte, beließ es der Führer der 5. Armee bei den 
gegebenen Befehlen. General Ioffre verließ gegen l01) nachmittags 
Mark. Im Laufe des Nachmittags wurde aus dem Hauptquartier durch 
Ferngespräch die 5. Armee noch einmal auf die Notwendigkeit möglichst 
sofortigen Antretens hingewiesen. General Lanrezae konnte nur antworten, 
daß seine Armee erst abends die Ausgangsstellung für die Offensive 
erreichen und daß der Angriff am 29. August früh beginnen würde. 
General Lanrezae versuchte von sich aus an diesem Tage die benach. 
barte englische Armee zur Mitwirkung am 29. August zu veranlassen. 
Bei ihr hatten am 27. August die Truppen entsprechend den vom Marschall 
French erlassenen Befehlen den Rückzug fortgesetzt. Sie standen abends in 
der allgemeinen Linie südwestlich Guise—Ham. Die englische Kavallerie- 
Division deckte in der Gegend südlich St. Quentin die Bewegung. 
Am 28. August konnte die englische Armee ihren Rückzug ungehindert 
von den Deutschen fortsetzen. Sie erreichte am Abend mit dem I. Korps 
die Gegend südlich La Före, mit dem Rest Noyon. Die als Nachhut zmA- 
gelassene englische Kavallerie hatte im Laufe des Tages bei Cerizy und 
Benay (südlich St. Quentin) Zusammenstöße mit deutscher Heereskavallerie 
und konnte ihr einigen Aufenthalt bereiten. Aus dem englischen Haupt- 
quartier erhielt General Lanrezae auf seine Aufforderung durch den dort 
befindlichen französischen Verbindungsoffizier eine Absage. Von den 
britischen Truppen sei das II. Korps weder imstande anzugreifen, noch sich 
zu verteidigen; das I. Korps könne sich noch verteidigen, aber nicht angreifen. 
Der Führer des englischen I. Korps, General Haig, aber sagte !lnter- 
stützung zu. Cr war bereit, am 29. August mit Teilen seines Korps von 
La Före auf St. Quentin vorzugehen. Später schränkte er seine Zusage 
allerdings dahin ein, daß er gegen 9° vormittags mit Kavallerie und 
Artillerie in der Linie der Nordforts von La Fsre bereitstehen werde, daß 
seine Infanterie aber erst gegen Mittag antreten könne. General Lanrezac 
war auch hiermit einverstanden. Am 29. August um 2°morgens, als 
die Truppen der französischen 5. Armee im Begriff waren, die Bewegung 
!) Die Zeitangaben sind in französischer Zeit gegeben. Diese ging der deutschen 
(mitteleuropäischen) Zeit um eine Stunde nach.
	        
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