Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

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Der Kamps an der Maas und Aisne. 
auch unmöglich, da nach den dem Generalkommando zugegangenen Mel- 
düngen die Division von ihrer Brückenstelle nach Osten auf Frenois ab- 
gedrängt sein sollte. Der Kommandierende General sah den einzigen Aus- 
weg, um sein Korps aus dieser schwierigen Lage zu befreien, in der kraft- 
vollen Wiederaufnahme des Angriffs am nächsten Morgen. Er suchte 
abends General v. Cglosfstein in Floing auf und erbat die Mitwirkung 
des VIII. Reservekorps. Sie wurde zugesagt. Dementsprechend ordnete 
der um 9" abends ausgegebene Korpsbefehl für den folgenden Tag die 
Erneuerung des Angriffs im Verein mit dem VIII. Reservekorps und 
voraussichtlich auch mit dem XVIII. Armeekorps an. 
Auch der auf dem Gefechtsfelde selbst anwesende Kommandeur der 
16. Infanterie-Division konnte sich auf Grund seiner unmittelbaren Ein- 
drücke nicht verhehlen, daß ein Angriff des Feindes seiner Infanterie in ihrer 
gegenwärtigen Stellung mit dem Hindernis der nur unzulänglich über- 
brückten Maas im Rücken verhängnisvoll werden würde. Anderseits sträubte 
er sich mit Recht dagegen, die bisherigen mit kostbarem Blut erkauften, 
wertvollen Erfolge im Kampf um den Flußübergang wieder preiszugeben. 
Cr entschloß sich daher — noch ohne Kenntnis der Anordnungen seines vor¬ 
gesetzten Generalkommandos —, seine Infanterie unter Festhaltung des 
Südufers dem wirksamen Feuerbereich der flankierenden feindlichen Artillerie 
nach Möglichkeit durch eine Seitwärtsschiebung in das Gelände westlich 
Frenois zu entziehen. Am 11° nachts gab er den Befehl zum Abmarsch, 
meldete dem Generalkommando seinen Entschluß^) und vereinbarte mit dem 
Kommandeur der 15. Infanterie-Division, Generalleutnant Riemann, in 
persönlicher Aussprache, daß dieser seine Division hinter die 16. auf die 
Halbinsel bei Iges zurücknehmen solle. Die hierzu erforderlichen Bewegungen 
vollzogen sich im Laufe der stockfinsteren und regnerischen Rächt zwar nur 
langsam und nicht ohne erhebliche Schwierigkeiten, aber doch ungestört vom 
Feinde. Bis zum Morgengrauen hatte sich die Infanterie der 16. Diviston 
in das Gelände um Frsnois mit ihrem linken Flügel bis auf die 
Höhe westlich Wadelincourt, die 15. Infanterie-Division in den Maas- 
Bogen um Billette, Glaire und Iges verschoben. Die Höhenlinie zwischen 
Frsnois und Cheveuges war dabei freiwillig geräumt und von der 
16. Infanterie-Division nicht wieder besetzt worden. 
Die links benachbarte 16. Reserve-Division des VIII. Reservekorps 
blieb während der Rächt noch ohne Kenntnis von diesen Vorgängen. Sie 
ruhte in den bis zum Abend erreichten Gefechtsstellungen. Ihr rechter 
Flügel hing daher im Walde östlich Cheveuges vollkommen in der Luft, 
J) Die Meldung gelangte am 27. August um 1« nachts an das Generalkommando.
	        
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