Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

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Die Einnahme von Maubeuge. 
und an Artillerie 72 schwere und schwerste Batterien vorgesehen waren. Als 
Angriffsfeld wählte Generalleutnant v. Zwehl am 21. August noch ohne 
Kenntnis des Velagerungsentwurses die Nordostfront, für einen Neben- 
angriff die Südostfront der Festung. Crstere zeigte zwischen dem Ouvrage 
de la Salemagne und dem Fort de Voussois eine etwa 3% km breite 
Lücke, die bei der Armierung nur durch Behelfsbauten geschlossen war. Der 
Nebenangriff sollte sich gegen das südlich der Sambre liegende Ouvrage 
de Rocq und das Fort de Cersontaine richten. Der erst verspätet ein- 
treffende Belagerungsentwurs vermochte im übrigen kaum einen Anhalt für 
die Cntschlußfafsung zu bieten, da in ihm mit erheblich mehr Kräften und 
Mitteln gerechnet war, als zur Verfügung standen. Dem Angriffs- 
gedanken entsprach die Abschnittseinteilung, die vier Abschnitte vorsah: 
I. vom Trouille-Vach bis zur Sambre (Unterstrom), 
II. anschließend bis zum Solre-Bach, 
III. bis zur Sambre (Oberstrom), und 
IV. den besonders ausgedehnten Abschnitt der Westfront. 
Dieser wurde zunächst nur durch IV2 Cskadrons beobachtet; im Süden 
sollte im Abschnitt III die 26. Infanterie-Brigade einen etwaigen Durch- 
bruch der Besatzung verwehren; im Abschnitt II stand die 27. Reserve- 
Infanterie-Brigade mit einer Feldartillerie-Abteilung, zwei 10-cm», vier 
Mörser-Batterien und einem Pionier-Bataillon, während im Abschnitt I 
Generalleutnant v. Anger den Hauptangriff zu führen hatte. Hierfür 
standen ihm nur noch die 28. Infanterie-Brigade mit einer Feldartillerie- 
Abteilung, zwei 10-ein-, zwei 13-em-, zwei schwere Feldhaubitz-, vier 
Mörser- und drei schwerste Steilseuer-Batterien sowie 2% Pionier- 
Bataillone zur Verfügung. 
Die schwere Artillerie marschierte im Abschnitt I und II nördlich der 
Straße Maubeuge—Beaumont auf und eröffnete im Abschnitt I am Nach- 
mittag des 29. August bereits das Feuer. Sie hatte den Auftrag, die Forts 
des Sarts, Ouvrage de Bersillies, Ouvrage de la Salemagne und das Fort 
de Voussois sturmreif zu schießen, demnächst die Zwischenlinie der Forts 
de la Salemagne und de Voussois zu flankieren. Die Stadt und die aus 
ihr in die Fortlinie führenden Anmarschstraßen waren mit weittragendem 
Flachfeuer zu belegen. 
Im Abschnitt II verzögerte sich die Feuereröffnung bis zum 2. Sep- 
tember, da die Infanterie erst an diesem Tage weit genug vorkam, um die 
Beobachtungsstellen decken zu können. Entgegen dem alten Grundsatz, daß 
die Hauptmasse der Munition vor der Feuereröffnung zur Stelle sein müsse, 
war diese mit nur ganz geringem Munitionsvorrat erfolgt. Generalleutnant 
v. Zwehl hatte sich in Übereinstimmung mit dem General der Artillerie
	        
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