Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

284 Die Angriffe des deutschen linken Heeresflügels gegenüber Nancy—Cpinal, 
Feinde gehalten wurden und es für den Besitz der Meurthe-Linie mit der 
für das Korps besonders wichtigen Querverbindung Raon l'Ctape—St. Dig 
nötig erschien, den Gegner auch von dem Höhengelände südlich St. Die zu 
vertreiben. Nach harten Kämpfen faßten die drei Divisionen des rechten 
Flügels (28. Reserve-, 19. Ersatz-, 26. Reserve-Division) zwischen Ctival 
und St. Die auf dem westlichen Flußufer Fuß. Das zur Mitwirkung auf- 
geforderte XV. Armeekorps kam während des Tages über St. Remy hinaus 
nach Süden nicht vorwärts. Der Angriff der unter dem Befehl des Generals 
v. Venzino vereinigten bayerischen Ersatz- und 30. Referve-Division gegen 
den Meurthe-Abschnitt Saulcy—Anould litt von Anfang an unter einer 
unheilvollen Vermischung der Verbände, da die Reserve-Division der 
Zeit- und Kräfteersparnis wegen in die Ersatz-Division hatte ein- 
geschoben werden müssen. Den nur in loser Verbindung fechtenden Bri¬ 
gaden der beiden Divisionen gelang es nicht, den Feind über den Fluß 
zurückzuwerfen. Am späten Abend entschloß sich General v. Venzino, die 
verworrene, besonders auf den Flügeln nicht unbedenklich erscheinende Lage 
durch Zusammenfassen seiner beiden Divisionen nach rückwärts in die Linie 
östlich Saulcy—Tßte de Behouille zu klären. Seit diesem Tage war die 
Meurthe-Linie mit der Stadt St. Dis fest in der Hand des XIV. Reserve- 
korps. Das erste Operationsziel war von ihm nach zwölftägigen harten 
Gebirgskämpfen mit einem zähen Gegner unter Überwindung aller Schwierig- 
keiten erreicht. 
Im Ober-Clfaß hielten westlich Colmar die deutschen Landwehr- 
truppen nach ihrem Siege vom Tage vorher die Ausgänge aus dem Gebirge 
von Kayfersberg bis Herlisheim besetzt. Die Abteilung Mathy ging auf 
Befehl des Generals Gaede an diesem Tage von neuem über den Rhein bis 
in die Gegend dicht östlich Mülhausen vor. 
s«. August. Kronprinz Rupprecht begab sich am Morgen des 30. August zum 
Armee-Oberkommando 7 nach Cirey und besuchte im Anschluß daran die 
Generalkommandos der Korps seiner Armee. Die Aussprache mit General- 
oberst v. Heeringen ergab darin Übereinstimmung, daß alles unnötige 
Kämpfen jetzt unbedingt vermieden werden müsse, um den Truppen die 
nötige Ruhe zu gewähren. Nach seinen persönlichen Eindrücken während 
der Fahrt gelangte Kronprinz Rupprecht zu der Überzeugung, daß wie die 
Korps der 7. Armee auch die der 6. mehrere Tage der Erholung bedürften, 
um wieder völlig operationsbereit zu sein. 
Während der Abwesenheit des Kronprinzen war im Hauptquartier in 
Dieuze Major Bauer, Chef der Sektion „Schwere Artillerie und Festungen" 
in der Operationsabteilung, als Rachrichtenosstzier der Obersten Heeres-
	        
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