Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Bewegungen der 5. Armee am 3. September. 
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keineswegs mehr so starkem Widerstande, als der Armeeführer angenommen 
hatte. Es dauerte indessen geraume Zeit, bis bei den einzelnen Korps, die 
auf zähe Gegenwehr des Feindes gerechnet und ihre Kräfte dementsprechend 
bereitgestellt hatten, auf Grund der Nahaufklärung die Erkenntnis Platz 
griff, daß nirgends mehr starke Kräfte dicht gegenüberstanden. 
Das VI. Armeekorps ging dann am Fuße der Argonnen im Aire- 
Tale auf Varennes vor. Um den Besitz dieses Ortes entspann sich nach- 
mittags ein längeres Gefecht. Von feindlicher Seite wurde es hauptsächlich 
durch Artillerie geführt. Nachdem diese gegen Abend zum Schweigen 
gebracht war, wurde Varennes von der Vorhut der 11. Infanterie-Division 
besetzt. Die 12.gelangte bis Charpentry. 
Auch das XIII. Armeekorps sah sich am Morgen des 3. Sep- 
tember der Fortsetzung des abends zuvor in der Linie Cxermont—Gesnes 
zum Stehen gekommenen Angriffs überhoben, da der Feind nur noch kurze 
Zeit mit schwachen Kräften Widerstand leistete. Nachdrängend erreichte die 
26.Infanterie-Division nachmittags die Höhen nordwestlich der Straße 
Charpentry—Celissontaine und schob Sicherungen bis in die Linie Very— 
Zvoiry. Die 27. Infanterie-Division schloß hinter der 26. bis Cpinonville 
—Gesnes auf. 
Für das VI. Reservekorps trat nach dem gegen Mittag erkannten 
Abzüge des Feindes die ihm schon früher zugedachte Aufgabe, Verdun auf 
der Westseite abzuschließen, wieder in den Vordergrund. Da dem links- 
stehenden XVI. Armeekorps Raum für die Verfolgung gegeben werden 
mußte, bezog die 11. Reserve-Division bei Ivoiry—Cierges—Nantillois, 
die 12.östlich Cierges und südlich Cunel Ortsbiwaks. 
Der Kommandierende General des XVI. Armeekorps, General 
v. Mudra, hatte am Morgen des 3. September beschlossen, auf Montfaucon 
erst vorzugehen, wenn sich der Druck vom rechten Armeeflügel fühlbar 
gemacht haben würde. Es bedurfte mehrerer durch Fernsprecher gegebener 
Antriebe des Armee-Oberkommandos, um die Vorwärtsbewegung auf 
Nantillois und Septfarges in Fluß zu bringen. Die Orte erwiesen sich 
als vom Feinde geräumt. Bald nach Mittag wurde auch Montfaucon 
kampflos beseht. Sofortiges weiteres Vorgehen des XVI. Armeekorps nach 
Süden lag nicht in den Absichten des Armeeführers. Das Korps sollte 
vielmehr zur Sicherung gegen Verdun dem rechten Armeeflügel gestaffelt 
folgen. Kronprinz Wilhelm, der gegen nachmittags in der vordersten 
Gefechtslinie bei Montsaueon eintraf, ließ daher das Korps bei Mont- 
faucon halten. Die 34. Infanterie-Division ging am Spätnachmittag im 
Räume Montfaucon—Nantillois—Septsarges zur Ruhe über, die 33. 
verblieb in der Gegend von Dannevoux.
	        
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