Volltext: Der Marne-Feldzug ; [1]. Von der Sambre zur Marne (3. 1926)

Schwierige Verfolgungsaufgabe der 5.Armee. 
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2.Verfolgungskämpfe der 5. Armee zwischen Maas und 
Argonnen. 
Schwieriger als die Verfolgungsoperation der 4. Armee zwischen z.S-p«emv«r. 
Marne und Aisne war die Aufgabe, die gleichzeitig ihrer linken Nachbar- 
armee, der 5., nach Erzwingung des Maas-Aberganges oblag. Das hatte 
seinen Grund vornehmlich in der Bedeutung der Festung Verdun. Diese 
beschränkte nicht nur durch den taktischen Wirkungsbereich ihrer Forts 
die Bewegungsfreiheit des Verfolgers in gleichem Maße, wie sie der 
französischen Feldarmee Anlehnung und Stützung lieh; sie bedrohte auch 
operativ beständig die immer weiter gedehnte linke Flanke und die rück- 
wältigen Verbindungen der 5. Armee und damit der ganzen deutschen 
Schwenkungsfront. Eine ähnliche Lage, wie sie auf dem äußersten rechten 
Heeresflügel bei der 1. Armee sich allmählich im Laufe der Operationen mit 
der Annäherung an die Festung Paris herausbildete, hatte für die 5. Armee 
bereits seit der Schlacht bei Longwy bestanden. Ihre Schwierigkeiten 
machten sich jetzt bei den Bewegungen zwischen Maas und Argonnen in 
ständig steigendem Maße fühlbar und gaben der Verfolgung von vornherein 
ein wesentlich anderes Gepräge - als bei der 4. Armee. 
Durch die am 2. September um 10" vormittags eingehende Weisung 
der Obersten Heeresleitung über die Abgrenzung der Vormarschstreifen 
beider Armeen') wurde der 5. die Verfügung über die von Grandpr« im 
Aire-Tal quer durch die Argonnen führende große Straße genommen und 
statt der ins Auge gefaßten südwestlichen Vormarschrichtung eine rein südliche 
aufgenötigt, die sie dicht an der Westfront von Verdun vorbeiführen mußte. 
Ein kurz vor 12" mittags erlasiener Armeebefehl verteilte dementsprechend 
die Straßen. Cs wurden zugewiesen: Dem VI. Armeekorps die Straße 
Buzancy—Thenorgues—Verpel—St. Iuvin—Vaulny—Varennes, dem 
XIII. Armeekorps die Straße Remonville—Vantheville—Romagne— 
Charpentry—Very—Cheppy, dem XVI. Armeekorps die Straße Dannevoux 
—Montfaucon—Malaneourt—Avocourt. Das VI. Reservekorps erhielt 
Befehl, zunächst im Räume Dun—Vrieulles—Cunel—Cierges—Rantillois 
zu verbleiben. Das Armee-Oberkommando beabsichtigte, dieses Korps später- 
hin zur Abschließung der Westfront von Verdun zu verwenden und dafür 
das zur Zeit der Festung zunächst stehende XVI. Armeekorps für die Ver- 
folgungsoperation verfügbar zu machen. 
Zahlreiche Fliegermeldungen ergaben bis zum Mittag ein nahezu ein- 
wandfreies Vild der Lage beim Feinde. Cr setzte seinen Rückzug nach 
') S. 230.
	        
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