Die Verfolgung des deutschen rechten Heeresflllgels über die Marne.
wurden, über die Linie Sszanne—F«re Champenoise zurückzuführen. Aus
der auffallenden Tatsache, daß alle Marnebrücken mit Ausnahme einer ge¬
sprengten Cifenbahnbrücke nordwestlich Chklons unversehrt in die Hand der
Deutschen gefallen waren, zog Generaloberst Freiherr v. Hausen den Schluß,
daß mit baldiger Wiederaufnahme des feindlichen Angriffs zu rechnen sei.
Am 3° nachmittags begab sich das Armee-Oberkommando von Thugny nach
Vstheniville. Auf der Fahrt dorthin überzeugte sich der Armeeführer davon,
daß der Rückzug des Feindes in Ordnung vor sich gegangen war. Eigene
Wahrnehmungen und die am Abend eingehenden Meldungen der General-
kommandos ließen erkennen, daß „Führer und Truppe an der Grenze ihrer
geistigen Spannkraft und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit" angekommen
waren"). Die Truppe war 20 Tage ununterbrochen marschiert und hatte
während der letzten 13 Tage sich fast immer kämpfend ihren Weg bahnen
müssen. Generaloberst Freiherr v. Hausen entschloß sich daher, seiner Armee
am 5. September einen Ruhetag zu gönnen, der auch zur Ergänzung der
Munition sehr wünschenswert erschien. Am die Fühlung mit dem Feinde
nicht zu verlieren, sollten die Korps ihre Kavallerie mit schwacher Artillerie
bis Villeseneux (XII.) und Coupetz (XIX.) vortreiben. Um 7" abends
wurde der Obersten Heeresleitung gemeldet: „2. abends heftige Kämpfe
nördlich der Marne. Keine Anzeichen ungeordneten Rückzuges...", eine
Stunde später: „Truppe bedarf dringend Ruhetag." Nachts teilten die
Nachbararmeen mit, daß sie am 5. den Vormarsch fortsetzen würden, die
2. mit ihrem linken Flügel auf Vertus, die 4. mit ihrem rechten Flügel
auf Couvrot (nördlich Vitry le Franyois).
Das Armee-Oberkommando 3 hielt an seinen Anordnungen für den
3. September auch fest, als um 10° abends der Befehl der Obersten
Heeresleitung eintraf, wonach die 3. Armee den Vormarsch auf Troyes—
Vendeuvre fortsetzen, die 1. und 2. Armee zwischen Oise und Seine vor
der Ostfront von Paris verbleiben sollten. Die kurze sunkentelegraphische
Weisung ließ aus eine vollständige Änderung der Operationsabsichten der
Obersten Führung schließen. Kurz vor Mitternacht wiederholte General¬
oberst Freiherr v. Hausen seine Meldung, daß die 3. Armee am 5. Sep-
tember Ruhe halten werde.
') Generaloberst Frhr. v. Hausen a. a. O.