Die Verfolgung des deutschen rechten Heeresflügels über die Marne.
Monthodon auf Le Vreuil. Südlich dieses Ortes stieß ihre Vorhut
überraschend auf zähen Widerstand. Die Division sah sich zu zeitraubenden
und schwierigen Entwicklungen großer Teile ihrer Infanterie in den
Waldungen nördlich Le Breuil und zum Einsatz ihrer gesamten Artillerie
veranlaßt. Erst gegen 8° abends gelang es, den Feind, der auf ein
Regiment Zuaven nebst Feld- und schwerer Artillerie geschätzt wurde, nach
Süden zurückzuwerfen. Die Division biwakierte dann südlich Le Vreuil.
Die aus der Armeefront ausgesparte 19. Reserve-Division rückte bis La
Chapelle Monthodon nach.
Das X. Armeekorps sah sich am Morgen des 4. September der
schwierigen Aufgabe eines Angriffs über die Marne enthoben. Der Feind,
der noch abends zuvor bei Verneuil und CHKtillon gegenübergestanden
hatte, war nachts zurückgegangen. Die 19. Infanterie-Division traf nur
noch bei Vasfy, später bei Mareuil en Brie auf schwächeren Widerstand, der
leicht gebrochen wurde. Sie bezog dort und weiter nördlich Ortsbiwaks.
Die 20.Infanterie-Division gelangte über Ablois St. Martin mit ihren
Anfängen bis Brugny und Vinay. Artillerie wirkte noch auf feindliche
Kolonnen, die von Cpernay über Moussy nach Süden zurückgingen.
Vom Gardekorps schlug die 1. Garde-Infanterie-Division bei
Vinfon eine Brücke über die Marne. Der Vormarsch auf Cpernay verlief
ohne Störung. Die 2.Garde-Infanterie-Division schritt, da die nach
Reims entsandten Parlamentäre, die die Festung zur Übergabe auffordern
sollten, nicht zurückgekehrt waren, kurz vor 11° vormittags zur Beschießung.
Räch einer halben Stunde wurde bekannt, daß Reims bereits in der Hand
der 3. Armee sei. Das Feuer wurde daraufhin sofort eingestellt. Auf
Befehl des Generalkommandos rückte die Division dann noch bis Dizy
Magenta und Ay.
Das Armee-Oberkommando 2verlegte sein Hauptquartier
nach Dormans. Durch die Lusterkundung war es frühzeitig unterrichtet,
daß der Feind auf der ganzen Linie seinen Rückzug nach Süden fortsetzte.
Da die 1. Armee als Marschziel ihres linken Flügels für den folgenden
Tag Esternay bezeichnete, war es auch jetzt noch nicht möglich, den rechten
Flügel der 2.Armee westlich ausholen zu lassen. Wenn auch General-
oberst v. Bülow auf Grund der bei ihm eingegangenen Meldungen den
Eindruck gewonnen hatte, daß der Feind „noch zum Teil in leidlicher
Ordnung" zurückging, so rechnete er doch nicht darauf, in den folgenden
Tagen ernstem Widerstand zu begegnen. Es wurde daher eine „Marsch-
Übersicht" ausgearbeitet, in der jedem der vier Korps sein Vormarschstreifen
vorgeschrieben war. Nach dem bereits um 6°abends erlassenen Armeebefehl
sollte am 5. September um 12° mittags zunächst die Linie Montmirail^